Nach Trump-Treffen steht für Merz heikler TV-Auftritt bei Fox News an

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Merz ist zum Antrittsbesuch bei US-Präsident Trump. Nach dem Besuch des Weißen Hauses stehen für den Kanzler weitere Termine auf dem Programm.

Washington, D.C. – Friedrich Merz trifft heute auf Donald Trump. Der Besuch im Weißen Haus wird international mit Spannung erwartet. Nach dem Treffen geht es für den Bundeskanzler direkt weiter. Auch den US-Medien muss Merz Rede und Antwort stehen. Trotz der wenigen Stunden, die der CDU-Chef in der US-Hauptstadt verbringen wird, sind gleich zwei Interviews für nach dem Treffen mit US-Präsident Trump angesetzt. Vor allem das Interview bei Trumps Lieblingssenders Fox News könnte für Merz zur zweiten Herausforderung des Tages werden.

Friedrich Merz nach der Landung in Washington
Friedrich Merz nach der Landung in Washington. © Michael Kappeler/dpa

Fox News: Sprachrohr Trumps und potenzielles Minenfeld für Merz

Generell gilt der rechts-konservative Sender für Donald Trumps Regierung als Sprachrohr. Üblicherweise unterstützt Fox News oftmals die Sichtweise von Trump. Das könnte sich auch auf Merz‘ Interview auswirken. Je nachdem wie das Treffen zwischen den beiden ablaufen wird, könnte die Interview-Atmosphäre mehr oder weniger gut für den Bundeskanzler ausfallen. Sollte es – entgegen aktueller Annahmen – erneut zum Eklat im Weißen Haus kommen, könnte der Fox-News-Auftritt ebenfalls deutlich kritischer ausfallen.

Konfliktthemen gibt es zumindest einige. Zumindest beim Thema Nato und Deutschlands Verteidigungsausgaben könnte der US-Präsident aber mittlerweile besänftigt sein. Wenige Stunden vor dem Treffen mit Merz hatte die Nato beim Treffen der Verteidigungsminister neue Rekordinvestitionen zur Aufrüstung der Mitgliedsländer des Verteidigungsbündnisses verkündet. Doch auch diese Aspekte könnten bei Fox News auf den Tisch kommen.

Deutsche Innenpolitik: Ein sensibles Thema mit Konfliktpotenzial für Merz bei Trump

Ein Thema, das auch beim Merz-Auftritt bei Fox News heikel werden könnte, ist die deutsche Innenpolitik. Der Kanzler erklärte noch vor dem Treffen mit Donald Trump: „Wenn wir auch über die deutsche Innenpolitik noch sprechen, können wir das gerne tun“, sagte er vor dem Treffen im Weißen Haus in Washington. „Ich werde allerdings auch sehr klar meine Meinung dazu sagen, wenn es notwendig ist.“ Laut einem Bericht der New York Times könnte der Republikaner bei dem Besuch die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland zum Thema machen.

Merz im Interview nach Treffen mit Trump: Die Termine in der Übersicht

  • 22.35 Uhr: Merz im Interview bei CNN
  • 23.15 Uhr: Merz im Interview bei Fox News

Heikles Thema bei Trump-Treffen mit Merz: Meinungsfreiheit und AfD

Das Thema Meinungsfreiheit in Deutschland hatte US-Vizepräsident JD Vance bereits im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz zum Anlass für scharfe Kritik an Deutschland und anderen europäischen Staaten genommen. Vance hatte unter anderem eine politische Isolierung der AfD in Deutschland beklagt und gesagt, es sei „kein Platz“ für Brandmauern. Merz, damals noch Kanzlerkandidat, hatte dies als „Einmischung“ in den Bundestagswahlkampf scharf zurückgewiesen. Später hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Dies hatten mehrere Vertreter der US-Regierung kritisiert, US-Außenminister Marco Rubio hatte sogar von „verkappter Tyrannei“ in Deutschland gesprochen. Aktuell klagt die AfD gegen die Einstufung des Verfassungsgerichts.

Demnach könnte das Thema auch bei Fox News nach dem Treffen mit Trump aufkommen. Der rechts-konservative Sender ist der AfD gegenüber auch eher unkritisch eingestellt. Ob es jedoch auch die deutsche Innenpolitik gehen wird, ist unklar. Jedenfalls wäre es ein Thema, das ein großes Konfliktpotenzial bieten könnte. (sischr/dpa)

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