Bei US-Wahl: Dritte Parteien können Harris und Trump Stimmen abnehmen – Wahleinfluss möglich

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Dritte Parteien gewinnen an Bedeutung: Unterstützung für Stein oder West könnte das äußerst knappe Rennen zwischen Harris und Trump bei der US-Wahl entscheiden.

Washington – In dem politisch aufgeheizten und äußerst spannenden Rennen der US-Wahl zwischen der amtierenden Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump kommen kurz vor der Wahl dritte Parteien als potenzielle Spielentscheider vermehrt ins Gespräch.

Bei der US-Wahl: Dritte Parteien können Harris und Trump genug Stimmen abnehmen

Wie etwa The Guardian berichtet, könnte die Unterstützung für Kandidaten wie Jill Stein, dem Philosophen Cornel West oder den unabhängigen Robert F. Kennedy Jr., der seine Kampagne zwar beendet hat, aber weiterhin auf einigen Wahlzetteln steht, das Ergebnis der US-Wahl maßgeblich beeinflussen.

Dritte Parteien oder Kandidaten wie Cornel West (links) oder Jill Stein (rechts) könnten bei der US-Wahl mancherorts das Zünglein an der Waage spielen. © Fotos: IMAGO/ZUMA Press Wire

Insbesondere Stein von der Grünen-Partei sowie Kennedy in den Schlüsselstaaten Michigan und Wisconsin gelten als mögliche Stimmenfänger für unzufriedene Wähler beider großen Parteien.

Probleme bei US-Wahl für Harris in Swing State: Jill Stein als Gefahr

In Michigan, einem zentralen Swing State, hat sich Unmut über Kamala Harris‘ Haltung gegenüber dem Israel-Palästina-Konflikt breitgemacht, was Wähler zur Unterstützung von Stein motivieren könnte. Diese Kandidatin hat sich als scharfe Kritikerin Israels positioniert und zieht Unterstützung besonders von amerikanischen Muslimen und Arabern an, die traditionell demokratisch gewählt haben, sich jedoch zunehmend von der aktuellen Politik entfremdet fühlen.

Laut Nura Sediqe, Professorin für amerikanische Politik an der Michigan State University, könnte Stein junge Wähler im Alter von 18 bis 40 Jahren aus ethnischen Minderheiten überzeugen, ihre Stimmen der demokratischen Partei zu entziehen, was angesichts der knappen Wahlsiege in früheren Jahren bedeutend wäre. Umfragen des Council on American-Islamic Relations in Michigan zeigen zudem eine bemerkenswerte Unterstützung von 42,3 % für Stein, verglichen mit 41 % für Harris und 9,8 % für Trump, berichtet The Guardian.

Politik-Experte vor US-Wahl: Zwei-Parteien-System macht Wähler unzufrieden

Auch auf dem Portal BU Today wird der Einfluss dritter Parteien diskutiert, wobei Bruce J. Schulman, Politikhistoriker an der Boston University, betont, dass das Zwei-Parteien-System viele Wähler unzufrieden zurücklässt. In solchen Situationen wird die Unterstützung dritter Parteien oft als Ausdruck der Protestwahl verstanden.

Dies könnte in einer so knappen Wahl, wie es 2024 prognostiziert wird, eine echte Bedrohung für die großen Parteien darstellen, besonders in Staaten, in denen die Differenz nur einige tausend Stimmen beträgt.

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Dritte Parteien könnten bei US-Wahl entscheidend sein

Forbes hebt derweil hervor, dass trotz ihrer geringen Erfolgschancen dritte Parteien durch ihre Teilnahme an den Wahlen die Gesamtdynamik verändern können. Sowohl die Grünen als auch andere kleinere Parteien, die in Schlüsselmomenten des Wahlprozesses auftauchen, könnten die entscheidenden Stimmen abziehen, die entweder Harris oder Trump fehlen könnten, um die Wahl für sich zu entscheiden.

Fakt ist, dass in einem so extrem engen Rennen selbst der kleinste Prozentsatz an Stimmen für dritte Parteien das Ergebnis erheblich beeinflussen könnte. Die kommende Wahl wird ein Testfall dafür sein, wie sehr Protestwahlen und politische Unzufriedenheit den gewählten Kurs der Vereinigten Staaten verändern können. (chnnn)

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