Die deutsche Bundeswehr bekommt hochmoderne F-35-Kampfjets. Ein ebensolches Kampfflugzeug ist jetzt in den USA abgestürzt - wegen einer „Flugstörung“.
Fairbanks - Das abstandsaktive Schutzsystem Trophy für neue Leopard-2-Panzer sei nur als ein Beispiel genannt. Die deutsche Bundeswehr und das Bundesverteidigungsministerium treiben umfangreiche Beschaffungen für die Truppe voran. Ganz unabhängig vom hitzigen Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 (23. Februar).
Bundeswehr beschafft F-35 - in den USA stürzt einer der Kampfjets spektakulär ab
Es geht um Panzer. Um Flugabwehr. Um Geländewagen. Richtig Aufsehen erregend ist indes der im Prozess befindliche Kauf von 35 hochmodernen F-35-Kampfjets für die deutsche Luftwaffe aus den USA, um auch mit diesen Flugzeugen die Abschreckung gegen das brutale Moskau-Regime aus Russland zu gewährleisten. Der Ukraine-Krieg dient schließlich als mahnendes Beispiel.
Wie der Inspekteur und oberste General der Luftwaffe, Ingo Gerhartz, Anfang Dezember 2024 beim Kurznachrichtendienst X berichtete, hatte der amerikanische Waffenbauer Lockheed Martin damals in Marietta (Georgia) mit dem Bau der ersten deutschen F-35 begonnen. Jetzt ist ein ebensolches Kampfflugzeug spektakulär abgestürzt. Und zwar in Alaska, und damit in den Vereinigten Staaten selbst. Es gehörte der US Air Force.
Flugunfall mit F-35 Kampfjet in den USA: Pilot rettet sich in Alaska mit Schleudersitz
Das Wichtigste vorneweg: Der amerikanische Pilot konnte sich per Schleudersitz aus dem abstürzenden Tarnkappen-Kampfflugzeug retten und kam wohl leichtverletzt davon. Der spektakuläre Flugunfall ereignete sich am Dienstag (28. Januar) während einer Trainingsübung auf dem Stützpunkt Eielson Air Force Base rund 40 Kilometer südlich der Stadt Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AP.
Der Pilot habe eine „Flugstörung“ gehabt, konnte aber aus dem Flugzeug aussteigen, teilte Oberst Paul Townsend, Kommandeur des 354. Jagdgeschwaders, demnach auf einer Pressekonferenz mit. Der F-35-Kampfjet sei während der Landephase auf dem Flugfeld der Eielson Air Force Base abgestürzt, erklärte er. Der Pilot habe vor dem Absturz noch einen Flugnotruf abgesetzt, erzählte Townsend weiter, er sei in einem stabilen Zustand und werde in einer medizinischen Einrichtung auf mögliche Verletzungen untersucht. Der Oberst erklärte, die US Air Force werde „eine gründliche Untersuchung durchführen, in der Hoffnung, die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass sich solche Vorfälle wiederholen“.
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Video zeigt Absturz von F-35-Kampfjet: Was lief beim Nato-Flugzeug in den USA schief?
Die Ursache des Absturzes ist demzufolge bislang nicht bekannt. Bei X kursiert ein Video, das zeigen soll, wie der Kampfjet bei der verunglückten Landung regelrecht auf den Boden fällt und beim Aufprall in einem riesigen Feuerball explodiert. Zur Einordnung: Das Air&Space Forces Magazine schätzte den Preis eines F-35-Kampfflugzeuges – je nach Ausstattung – Anfang 2023 zwischen 75 und 80 Millionen US-Dollar ein, die demnach auf der Landebahn der Eielson Air Force Base in Flammen aufgingen.
Dem Video zufolge muss es sich wohl um eine F-35B gehandelt haben. Denn: Dieses Modell hat die Fähigkeit, senkrecht zu starten und zu landen - notfalls auch ohne Start- und Landebahn. Vereinfacht: Verantwortlich für die Senkrechtstart-Eigenschaft ist ein sogenanntes Rolls-Royce-Lift-System des gleichnamigen britischen Maschinenbauers, bestehend aus einem nach unten ausgerichteten Mantelpropeller, der mit dem Haupttriebwerk über eine Getriebewelle verbunden ist, kombiniert mit Ausgleichsdüsen für die Rollsteuerung an den Tragflächen.
| Lockheed Martin F-35A CTOL (kein Senkrechtstarter) | |
|---|---|
| Länge / Höhe: | 15,67 m / 4,57 m |
| Spannweite: | 10,67 m |
| Leermasse / max. Startmasse (mit Waffen): | 13.170 kg / 31.751 kg |
| Höchstgeschwindigkeit: | offiziell Mach 1,6 (rund 1975 km/h) |
| Bewaffnung: | Gelenkte Bomben (z.B. GBU-39 Small Diameter Bomb), Luft-Boden-Raketen (z.B. Marschflugkörper AGM-158 JASSM), Luft-Luft-Raketen (z.B AIM-132 ASRAAM) |
F-35-Kampfjets für die Bundeswehr: Deutschland hat in den USA 35 Stück bestellt
Die Heckdüse mit dem Mantelpropeller lässt sich bei dem Vorgang nach unten klappen und liefert ausreichend Schub für den geradezu Science-Fiction-haften Schwebezustand. Was in Alaska technisch schiefgegangen ist und nicht funktioniert hat, muss nun geklärt werden. Die europäischen Nato-Kunden von Lockheed Martin dürften die Untersuchung der US Air Force genau mitverfolgen. Zum Beispiel Deutschland hatte als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen russischen Einmarsch in der Ukraine im Dezember 2022 genau 35 F-35A bestellt - laut Website des Bundesverteidigungsministeriums für insgesamt 8,3 Milliarden Euro.
Damit nicht genug: Deutschland erwägt laut Spiegel den Kauf von acht weiteren F-35-Kampfjets des US-Herstellers. Denn: Ebenso viele der künftig deutschen F-35 verbleiben in den Vereinigten Staaten, weil die deutschen Piloten dort am neuartigen Gerät ausgebildet werden sollen. Ein aktuelles und mögliches Einsatzszenario: Wie das Magazin Flug Revue berichtet, setzt die Verteidigungsallianz Nato gegenwärtig F-35-Kampfjets zur Überwachung von Wladimir Putins russischer Schattenflotte über der Ostsee ein. (pm)