Große Autohausfirma in der Krise - Insolvenz für fünf Gesellschaften angemeldet
Eine Autohausfirma ist zahlungsunfähig. 165 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Insolvenzverwalter wollen die Autohäuser erhalten, der Geschäftsbetrieb läuft vorerst weiter.
Hildburghausen – Das Amtsgericht Meiningen hat am 28. Oktober die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Autohaus Staffel Gruppe mit Sitz im thüringischen Hildburghausen angeordnet. Die Experten der Pluta Rechtsanwalts GmbH und FRH Rechtsanwälte wurden zu vorläufigen Insolvenzverwaltern bestellt.
Die Thüringer Autohaus Staffel Gruppe ist insolvent: Geschäftsbetrieb geht an allen sieben Standorten weiter
Die Unternehmensgruppe besteht aus fünf Gesellschaften mit insgesamt sieben Autohäusern in Thüringen und Bayern. An den Standorten Hildburghausen, Schleusingen (zwei Standorte), Sonneberg, Suhl, Coburg und Kronach werden Fahrzeuge der Marken Opel, Ford und Mitsubishi angeboten. Insgesamt beschäftigt die Gruppe 165 Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter von Oktober bis Dezember über das Insolvenzgeld gesichert sind.
Wie die Insolvenzverwalter am Donnerstag (31. Oktober) mitteilten, läuft der Geschäftsbetrieb an allen sieben Standorten weiter. Im Rahmen der Insolvenz würden verschiedene Sanierungsoptionen für die Autohaus-Gruppe geprüft. Möglich seien sowohl eine Gesamtlösung für die Gruppe als auch Einzellösungen für die einzelnen Standorte.

Die Thüringer Autohaus Staffel Gruppe ist insolvent: Kaufzurückhaltung und schwierige Rahmenbedingungen sind Ursachen
Grund für die Insolvenzanträge der fünf Gesellschaften sind nach Angaben der Insolvenzverwalter Liquiditätsengpässe aufgrund rückläufiger Umsätze. Diese seien auf die aktuelle Rezession in Deutschland und die damit verbundene Kaufzurückhaltung bei Neu- und Gebrauchtwagen zurückzuführen. Hinzu kämen schwierige Rahmenbedingungen in der Automobilbranche.
Geschäftsführer Manfred Staffel betonte, dass das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1990 noch nie eine derart schwierige Situation meistern musste. „Wir hoffen, dass gemeinsam mit den Insolvenzverwaltern eine Rettung unserer Gruppe gelingen wird.“
Die Thüringer Autohaus Staffel Gruppe ist insolvent: Ziel ist der Erhalt des Unternehmens
Das Ziel der vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Erhalt der Autohäuser. „In sehr kurzer Zeit haben wir uns bereits einen Überblick verschafft und Gespräche mit den Lieferanten, Autoherstellern und den Finanzierungspartnern geführt“, sagt Pluta-Anwalt Sebastian Laboga. Alle Beteiligten würden die Fortführung des Geschäftsbetriebs an allen Standorten unterstützen. Dirk Götze von der Kanzlei FRH Rechtsanwälte bestätigte, dass man in den Verfahren eng zusammenarbeite und in den kommenden Wochen alle Sanierungsmöglichkeiten genau analysieren werde.
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Hauptgesellschaft der Gruppe ist die Autohaus M. Staffel GmbH, die über 80 Mitarbeiter beschäftigt. Hier wurde Pluta-Anwalt Laboga zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Bei der Autohaus Galant GmbH mit Sitz in Schleusingen ist Pluta-Mitarbeiterin Susanne Hesse als vorläufige Insolvenzverwalterin tätig. Für die Staffel-Autohäuser in Coburg, Kronach und Suhl und GmbH hat das Amtsgericht Rechtsanwalt Götze zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die drei Gesellschaften beschäftigen rund 80 Mitarbeiter.