Wer einfach so rodeln geht, riskiert ein hohes Bußgeld
Im Winter holen viele Deutsche ihre Schlitten aus dem Keller und gehen rodeln. Doch aufgepasst: An vielen Orten in Deutschland darf man das gar nicht.
Zum Rodeln braucht es eigentlich nur einen akzeptablen Hügel, Schnee, eine freie Fläche und schon kann der Spaß losgehen. Wenn Skifahren zu umständlich und zeitintensiv ist, kann Rodeln vor allem für Familien ein schöner, schneller Adrenalinspaß sein.
Doch nur weil ein Hügel sich anbietet, heißt das noch lange nicht, dass man dort rodeln darf. Jeder Ort in Deutschland unterliegt Gesetzen und es ist klar geregelt, wo man einfach so Schlitten fahren darf und wo nicht. Im Folgenden erfahren Sie, unter welchen Umständen und an welchen Orten der Winterspaß erlaubt ist – und wo hingegen dreistellige Bußgelder drohen.
Nicht überall erlaubt: Schlitten fahren kann am falschen Ort ein hohes Bußgeld nach sich ziehen
Deutsche Wälder scheinen sich zum Rodeln durchaus anzubieten: Natürlich muss man Bäumen ausweichen, doch es gibt genug Lichtungen, die sich perfekt zum Schlittenfahren eignen. Doch das deutsche Forstgesetz sieht das anders.

Laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft dürfen Wälder hierzulande von allen zu Erholungszwecken betreten werden. Rodeln und Bobfahren gilt jedoch als Befahren und erfordert daher eine Zustimmung des Waldeigentümers oder des Erhalters der Forststraße. Beim Missachten drohen Bußgelder bis zu 150 Euro. Wer auf einer gesperrten Forststraße Schlitten fährt, muss sogar bis zu 730 Euro blechen.
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Wenn sie als Familie durch den Wald spazieren und ein Kind auf einem Schlitten mitziehen, droht allerdings noch kein Bußgeld, informiert das Rechtsportal der Ergo Versicherung. Dann zählt der Schlitten wie ein Kinderwagen und nicht als richtiges Fahrzeug. Vom Familienschlitten bis zum Sportrodel empfehlen wir Ihnen die besten Schlitten hier.
Ungenutzte Äcker sind für Schlittenfahrer meistens tabu
Noch besser rodelt es sich – zumindest theoretisch – auf Äckern, die im Winter sowieso brach liegen. Dort ist Platz und keine Gefahr, mit dem Schlitten in einen Baum zu krachen. Einen Helm sollte man laut Adac beim Rodeln trotzdem immer tragen. Doch auch hier gilt: Nur, weil sich die Fläche vermeintlich gut zum Rodeln eignet, ist es noch längst nicht erlaubt.
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Ohne Erlaubnis des Eigentümers sollte man laut Ergo Versicherung auch auf verschneiten Äckern und Wiesen nicht Schlitten fahren. Die Schlitten können vor allem bei wenig Schnee viel Schaden an Böden anrichten und die Eigentumsrechte des Besitzers verletzen. Rodeln kann übrigens auch richtig gefährlich sein: Erst kürzlich stürzte ein Junge (12) in Bayern beim Rodeln vier Meter tief in ein Becken – seine Freunde retten womöglich sein Leben
Wo Schlitten fahren erlaubt ist: Gemeinden geben Rodelhänge frei
Einfach so drauflos rodeln sollten Sie also nicht. An vielen Orten in Deutschland gibt es aber spezielle Rodelhänge, wo man Schlittenfahren darf. Einige Städte und Gemeinden informieren darüber im Internet: Beispielsweise muenchen.de empfiehlt den Olympiaberg und den Luitpoldberg zum Rodeln. Dort müssen Adrenalinjunkies sich keine Sorgen machen, ob sie mit ihrem Schlitten gerade das Gesetz brechen.
Alternativ gibt es auch spezielle Rodelbahnen, die ein wenig Eintritt kosten. Im Vergleich rodelt es sich hier richtig luxuriös, mit Liften und Beleuchtung. Sie kosten zwar ein bisschen Eintritt – aber allemal viel weniger als ein Bußgeld auf einer verbotenen Strecke.