Die unfreundlichste Stadt der Welt: München schneidet in Studie sehr schlecht ab

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Deutsche Metropolen dominieren das Ranking der unfreundlichsten Städte weltweit - München landet dabei besonders weit hinten.

Die bayerische Landeshauptstadt München hat einen wenig schmeichelhaften Titel erhalten: Im aktuellen InterNations Expat City Ranking wurde sie zur unfreundlichsten Stadt der Welt gekürt und landete auf dem letzten Platz (53 von 53).

München als Weltmeister der Unfreundlichkeit

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 41 Prozent der befragten Expats gaben an, dass es ihnen schwerfällt, sich kulturell in München anzupassen. Die Stadt landet auf Platz 52 beim allgemeinen Willkommensgefühl und sogar auf dem letzten Platz bei der Freundlichkeit der Einheimischen gegenüber ausländischen Bewohnern. Besonders erschreckend: 65 Prozent der Befragten haben große Schwierigkeiten, Freunde zu finden – weit über dem weltweiten Durchschnitt von 41 Prozent.

Luftbild von München
Die unfreundlichste Stadt der Welt: München schneidet in Studie sehr schlecht ab © IMAGO / Christian Offenberg

Professor Anthony Rowley, ein gebürtiger Brite und Erforscher der bayerischen Kultur, nimmt das Ergebnis mit Humor: „Es wäre eine tolle Werbung, wenn man sagt, kommen Sie nach München, die unfreundlichste Stadt der Welt. Genießen Sie unsere herzliche Grantigkeit.“

Deutsche Städte dominieren das Unfreundlichkeits-Ranking: Hamburg, Berlin und Frankfurt folgen

Nicht nur München schneidet im internationalen Vergleich schlecht ab. Hamburg belegt im InterNations-Ranking den zweiten Platz der unfreundlichsten Städte weltweit. Die „nordische Kühle“ wird hier zum Lebensgefühl: Fast die Hälfte der Expats (49%) fühlt sich in Hamburg nicht willkommen – ein „trauriger Rekord“. Erschreckende 73% empfinden es als schwierig, lokale Freundschaften zu schließen.

Berlin folgt auf Platz drei der unfreundlichsten Städte weltweit. Expats fühlen sich oft isoliert und berichten, dass es „echtes Berliner Durchhaltevermögen“ erfordert, hier Freundschaften zu schließen. Die sprichwörtliche „Berliner Schnauze“ wird als Grund für die raue Art der Hauptstädter genannt.

Frankfurt belegt Platz vier im Unfreundlichkeits-Ranking. Hier zähle der Job mehr als soziale Kontakte, und Expats fühlen sich oft wie „Gäste auf einer endlosen Businessreise“. Selbst Köln, bekannt als Karnevalshochburg, enttäuscht beim Willkommenheißen und landet auf Platz fünf der unfreundlichsten Städte.

Warum schneidet Deutschland so schlecht ab?

Ein großer Faktor ist die deutsche „Regelbesessenheit“. Der starke Fokus auf Regeln, Ordnung und Konformität ist ein prägendes Merkmal der deutschen Kultur. Expats sehen sich zudem mit erheblichen bürokratischen Hürden konfrontiert. Deutschland liegt hier auf Platz 53 von 53, was die Leichtigkeit eines Neuanfangs betrifft. Die Sprachbarriere ist ein großes Hindernis; 70% der Expats in Deutschland halten Deutschkenntnisse für den Alltag für wichtig.

Wo die Welt am freundlichsten ist: Was deutsche Städte lernen könnten

Im Kontrast zu den deutschen Städten kürt die InterNations-Studie Málaga (Spanien) zur freundlichsten Stadt der Welt. Dicht gefolgt von Mexiko-Stadt (Mexiko) und Alicante (Spanien). In Málaga fühlen sich Expats nicht nur willkommen, sondern richtig zu Hause, mit freundlichen und leicht zu befreundenden Einheimischen. Faktoren wie „Sonne, Tapas, offene Menschen“ tragen zu dieser positiven Wahrnehmung bei.

Diese Städte zeichnen sich durch gemeinsame Merkmale aus: eine ausgeprägte soziale Offenheit, Leichtigkeit im Umgang, ein entspannter Lebensstil und die Bereitschaft, Neuankömmlinge aktiv in das soziale Gefüge zu integrieren. Diese Eigenschaften stehen oft im Gegensatz zu den Gründen, die für die geringen Platzierungen deutscher Städte genannt werden. Wer nun Lust bekommen hat, ein Bisschen Urlaub im Ausland zu machen, sollte aufpassen, diese überfüllten Ländern zur Hauptsaison zu besuchen.

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