Neuer Diesel ab April an Tankstellen: BMW-Fahrer profitieren – ADAC warnt vor Gefahren

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Ab April können Dieselfahrzeuge klimafreundlichen Sprit aus Abfallstoffen tanken. Doch nicht alle Autos sind für die neuen Kraftstoffe geeignet.

München – „Der Kraftstoff ist besonders hochwertig und nachhaltig“, wirbt Volker Wissing, der Bundesverkehrsminister. Ab Mitte April wird es möglich sein, Dieselfahrzeuge mit umweltfreundlichem Treibstoff, der vollständig aus Abfallstoffen gewonnen wird, zu betanken. Ein weiterer Schritt in Richtung mehr Klimaschutz im Verkehrssektor, jubilieren viele.

An den Tankstellen werden die Verbraucher die neuen Kraftstoffe unter den Bezeichnungen XTL, Diesel B10 und HVO finden. Der ADAC weist jedoch darauf hin, dass diese Kraftstoffe nicht für alle Fahrzeuge gleichermaßen geeignet sind und warnt vor einer möglichen Verwechslung.

HVO, XTL und Diesel10 kommt an die Tankstellen

Die sogenannten paraffinischen Dieselkraftstoffe, die aus Abfallstoffen und Pflanzenölen hergestellt werden, werden durch die neue Verordnung erstmals auch als Reinkraftstoff zugelassen. Bisher konnten sie nur dem herkömmlichen Diesel beigemischt werden.

Der neue Bio-Diesel wird aus Abfallstoffen wie Frittenfett, Holzresten, Zelluloseabfällen oder Fischresten hergestellt. Danach werden die Pflanzenöle mit Wasserstoff behandelt und kommen ab April unter dem Kürzel HVO, „Hydrotreated Vegetable Oils“ auf den Markt. Das Kürzel XTL steht für „X to Liquid“, was bedeutet, dass verschiedene Ausgangsmaterialien verwendet werden, die in flüssige Energieträger umgewandelt werden. Die Basis können unterschiedliche Rohstoffe wie Erdgas, Biomasse oder Kohle sein. Bei B10 werden nur zehn Prozent recycelte Stoffe beigemischt.

HVO-Zapfsäule in Stockholm.
Der HVO-Kraftstoff kommt jetzt auch an deutsche Tankstellen. (Syymbolbild aus Stockholm) © Anders Wiklund/TT/IMAGO

Neuer Diesel an Tankstellen – weniger CO₂-Emissionen dank neuen Kraftstoffen

Da Biodiesel weniger CO₂ verursacht als herkömmlicher Diesel, soll auf diese Weise auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Der Verband der Automobilindustrie lobte: „Auf dem Weg zu klimaneutralem Verkehr sind erneuerbare Kraftstoffe die passende und dringend notwendige Ergänzung zur tragenden Säule Elektromobilität.“ Der ADAC sprach von einem „weiteren Schritt auf dem Weg zu weniger CO₂-Emissionen für Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotoren“.

Es ist nun dringend und schnell erforderlich, dass die Autohersteller umfassende Freigaben erteilen, damit die neuen Kraftstoffe von den Verbrauchern auch angenommen werden. Denn die neuen Bio-Stoffe sind 15 bis 20 Cent pro Liter teurer als fossiler Diesel, wie der Bundesverband freier Tankstellen mitteilte. Neben viel Lob für Klimaziele gibt es aber auch bereits die ersten Bedenken. Einerseits bleibt erst einmal fraglich, in welchem Umfang der neue Treibstoff künftig verfügbar sein wird. Denn auch schon heute werden laut Bundesumweltministerium alle verfügbaren Altspeiseöle als Beimischung im Verkehr eingesetzt.

Nur wenige Modelle können die Stoffe verwerten – BMW-Fahrer gewinnen

Andererseits sind die neuen Biostoffe nicht für jedes Auto geeignet. Wer falsch tankt, riskiert massive Schäden an seinem Motor. Die neue Verordnung verpflichtet Tankstellen daher auch, Kunden zu informieren. Der ADAC warnt: „Nicht verwechselt werden darf HVO mit reinem Pflanzenöl, das bei älteren Dieseln in der Vergangenheit häufig verwendet wurde!“ Fahrer sollten sich vor dem Tanken beim Hersteller informieren, ob ihr Modell mit den neuen Kraftstoffen fahren kann. Einige Fahrzeuge haben bereits eine Kennzeichnung mit „XTL“ im Tankdeckel, bei anderen kann die Information aus der Betriebsanleitung entnommen werden.

Besonders hervorzuheben ist dabei die Dieselflotte der Automarke BMW. Alle Dieselwägen können die neuen Bio-Stoffe tanken. Bei den anderen Marken sieht es dagegen noch nicht so aus. Nur einige ausgewählte Modelle erhalten eine Freigabe. Der Bundesverband freier Tankstellen erklärt daher: „Wir schätzen, dass 80 Prozent der HVO-Nutzung gewerblich sein wird.“

Vor diesem Hintergrund appellierte der Technikpräsident des ADAC, Karsten Schulze, an die Auto-Hersteller, neue Fahrzeuge für die Verwendung von Speiseöldiesel auszulegen. Wer keinen Nachweis über die Verträglichkeit von XTL hat, sollte weiterhin ausschließlich die Dieselsorte „Diesel B7“ tanken. Dieser hat eine siebenprozentige Beimischung von Altöl. (jh mit dpa)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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