„Auf Putins Seite“: Trump gerät nach Nawalnys Tod ins Kreuzfeuer

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Die Meldung vom Tod von Alexej Nawalny hat für Entsetzen gesorgt, doch einer schweigt. Dafür erntet Donald Trump harsche Kritik von seiner Widersacherin.

Bamberg – Die Nachricht vom Tod von Alexej Nawalny hat die Welt erschüttert. Während in Russland bizarre Reaktionen auf den Tod von Alexej Nawalny folgten, zeigten sich Politikerinnen und Politiker höchst angespannt und forderten unter anderem auf der Siko in München eine Reaktion gegenüber dem mutmaßlichen Hauptschuldigen: Wladimir Putin, der für die Straflager-Tortur seines wohl bekanntesten Kritikers verantwortlich sein soll.

Donald Trump schweigt nach Tod von Alexej Nawalny: Republikanerin Haley mit Seitenhieb

Doch einer, der sonst um kein Wort verlegen ist, blieb bisher stumm. Denn Donald Trump hat sich bisher nicht zum Tod von Nawalny, dessen Mithäftling von „unfassbarem Wahnsinn“ berichtet, geäußert. Und genau hier setzt die republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley mit der Kritik an ihrem parteiinternen Rivalen an.

Wegen dessen fehlender Reaktion auf den Tod des prominenten russischen Kreml-Kritikers geht sie den ehemaligen US-Präsidenten scharf an. „Entweder ist er auf Putins Seite und findet es cool, dass Putin einen seiner politischen Gegner ermordet hat, oder er hält es einfach für nicht so wichtig“, sagte Haley am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Beides wäre „besorgniserregend“ und problematisch, betonte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen.

Nikki Haley hat ihren Konkurrenten Donald Trump für dessen Schweigen zum Tod von Alexej Nawalny krtitisiert. © Montage:Bob Daemmrich/imago-images/Artem Priakhin/dpa/ALEX WROBLEWSKI / AFP

Nach Tod von Alexej Nawalny: Donald Trump in der Kritik – Wahlkampfteam verweist nur auf Online-Beitrag

Nawalny, ein prominenter Widersacher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war am Freitag in einem Straflager am Polarkreis im Alter von 47 Jahren plötzlich gestorben. Zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Putin selbst für den Tod seines prominenten Widersachers verantwortlich, darunter US-Präsident Joe Biden.

Ex-Präsident Trump dagegen verlor bei mehreren öffentlichen Auftritten seit Freitag kein Wort zum Tod Nawalnys. Auf die Frage nach einem Kommentar verwies Trumps Wahlkampfteam lediglich auf einen Beitrag in dessen Onlinedienst Truth Social, in dem es hieß, die USA würden „nicht mehr respektiert, weil wir einen unfähigen Präsidenten haben, der schwach ist und nicht versteht, was die Welt denkt“. Nawalny wurde in dem Beitrag ebenso wenig erwähnt wie Russland oder Putin.

Haley kritisiert Trump nach Nawalny-Tod: Auf der Seite „eines Kerls, der seine Gegner tötet“

Eine Woche zuvor hatte Trump, der nach einem Gerichtsurteil eine Mega-Strafe zahlen muss, bei einem Wahlkampfauftritt gesagt, er würde Nato-Mitgliedern im Falle eines russischen Angriffs nicht zur Hilfe kommen, wenn sie bei ihren Verteidigungsausgaben unter den Nato-Zielen lägen. Stattdessen würde er Russland sogar ermutigen, „mit ihnen zu tun, was immer es will“. Während Trump offenbar bereits Pläne hat, wie er die Nato umbauen will, löste die Äußerung international Entsetzen aus.

„Alles was er in dem Moment getan hat, war Putin zu stärken“, kritisierte Haley, die sich ebenso wie Trump um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bewirbt. „Er hat sich auf die Seite eines Kerls gestellt, der seine politischen Gegner tötet, er hat sich auf die Seite eines Kerls gestellt, der amerikanische Journalisten festnimmt und sie als Geiseln festhält, und er hat sich auf die Seite eines Mannes gestellt, der dem russischen Volk eines klarmachen will: ‚Fordert mich bei der nächsten Wahl nicht heraus, sonst passiert euch das Gleiche‘.“ (mit Material der afp)

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