Trump plant nach der US-Wahl „größte Abschiebung in der Geschichte der USA“

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Donald Trump setzt seine Attacken gegen Zugewanderte aus Haiti vor der US-Wahl weiter fort. © Robyn Beck/AFP

Donald Trump verbreitet seit Tagen falsche Gerüchte über Migranten aus Haiti. Nach der US-Wahl soll eine Massenabschiebung beginnen.

Los Angeles – Hass und Hetze nehmen kein Ende. Jeden Tag folgt eine neue verbale Attacke. Seit dem TV-Duell gegen Kamala Harris pöbelt Donald Trump unentwegt gegen Migrantinnen und Migranten. Damit hat er ganz offenbar sein Thema gefunden, mit dem er bei der US-Wahl möglichst viele Stimmen gewinnen will.

Trump hetzt vor der US-Wahl erneut gegen Menschen aus Haiti

Am Freitag (13. September) legte Trump noch einmal kräftig nach. „In Springfield, Ohio, sind 20.000 illegale haitianische Einwanderer in eine Stadt mit 58.000 Einwohnern eingedrungen und haben deren Lebensweise zerstört. Sie haben den Ort zerstört“, sagte Trump während einer Pressekonferenz auf seinem Golfplatz in Los Angeles.

„Die Leute reden nicht gern darüber. Sogar die Stadt redet nicht gern darüber, weil es so schlimm für die Stadt klingt. Sie leben dort … jahrelang war es ein großartiger Ort. Sicher. Nett. Jetzt haben sie 20.000 und ich habe heute tatsächlich gehört, dass es 32.000 sind.“

Trump plant nach US-Wahl Massenabschiebung von Zugewanderten

Und dann führte er aus, was er im Fall einer Wiederwahl zu tun gedenke. Er werde die „größte Abschiebung in der Geschichte“ der USA einleiten. Und wo will er damit beginnen? In Springfield im Bundesstaat Ohio – in derselben Stadt also, von der er behauptet, Zugewanderte aus Haiti würden dort Haustiere essen. Die Verschwörungstheorie entstand im Internet, ist von lokalen und staatlichen Behörden jedoch schnell widerlegt worden.

Dann legte sich Trump richtig ins Zeug: „Wir werden diese Leute zurückholen, wir bringen sie zurück nach Venezuela“, rief er aus. „Sie haben ihre Gefängnisse in Venezuela geleert, haben ihre Verbrecher aus ihren Nestern verteiben“ Jetzt sind sie alle in den USA und überfallen die Städte. Es ist wie eine Invasion von innen.“ Dass er dabei das Land verwechselte, fiel angesichts der hasserfüllten Worte kaum ins Gewicht.

Haiti ist eines von 16 Ländern, denen die US-Regierung aufgrund anhaltender Konflikte einen vorübergehenden Schutzstatus gewährt hat. Dadurch könne sie legal in den USA leben, ohne Angst vor einer Abschiebung haben zu müssen. Und es wird ihnen leichter gemacht, eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. Als Präsident versuchte Trump, den Schutzstatus für Haiti abzuschaffen und bezeichnete das Land als „Drecksloch“.

Trump setzt Verbalattacken gegen Migranten vor US-Wahl fort 

Trumps Aussagen, dass Menschen aus Haiti in Springfield Hunde und Katzen essen würden, haben im Lauf der Woche zu mehreren Bombendrohungen geführt. Die Kleinstadt war deshalb gezwungen, ihre Regierungsgebäude zu schließen und ihre Schulen zu evakuieren. Haitianische Einwohnerinnen und Einwohner berichteten der Haitian Times zufolge von schweren Drohungen und Schikanen.

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Trump selbst wollte davon am Freitag nichts wissen. Als ein Reporter ihn dazu befragte, sagte Trump laut Independent nur: „Nein. Nein. Nein. Die wahre Bedrohung ist das, was an der Grenze passiert.“ (cs)

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