Rathaus will feste Bauregeln für die ganze Stadt
Es geht zum Beispiel um die Gestaltung von Dächern und Freiflächen oder auch um Tiny-Häuser: Für alle Bereiche in Weilheim ohne eigenen Bebauungsplan stellt die Stadt jetzt verbindliche Regeln auf.
Auch in Weilheimer Stadtbereichen ohne spezielle Bebauungspläne sollen in Zukunft verbindliche Regelungen zur Nutzung und Bebauung von Grundstücken gelten – etwa für die Gestaltung von Dächern und Freiflächen oder auch für den Umgang mit Tiny-Häusern. Das ist Ziel eines einfachen Bebauungsplans für das gesamte Stadtgebiet, dessen Aufstellung der Weilheimer Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen hat.
CSU ist gegen zusätzliche Regelungen
Seitens der CSU gab es, wie schon bei der Vorberatung im Bauausschuss (wir berichteten), Kritik an diesem Vorhaben. Man sei gegen zusätzliche Regelungen, erklärte die Fraktionsvorsitzende Marion Lunz-Schmieder, eigentlich sollte Bauen ja vereinfacht werden. Bestimmte Vorgaben für Gebiete, in denen kein Bebauungsplan besteht, seien jedoch wichtig, konterte BfW-Sprecherin Brigitte Holeczek. Sie betonte, es bestehe Bestandsschutz und kein Eigentümer müsse aufgrund der Aufstellung aktuell etwas ändern. Auch habe man in den Gremien „alles durchdacht und x-mal darüber geredet“.
„Bürger für Weilheim“ betonen: Es gilt Bestandsschutz
Das Aufstellungsverfahren beginne jetzt erst, hob Bürgermeister Markus Loth (BfW) hervor, und in dessen Verlauf kämen „bestimmt noch viele Anregungen“, über die dann zu reden sei. Einige Regelungen kamen gleich in dieser Sitzung noch zur Sprache. So findet Karl-Heinz Grehl (Grüne) die Vorgabe, es brauche 200 Quadratmeter Grundstücksfläche pro Tiny-Haus, viel zu hoch. Manfred Stork, Leiter der städtischen Bauverwaltung, verteidigte diese Zahl jedoch im Sinne geordneter und nicht zu enger Planung.
Grünen-Vertreterin Brigitte Gronau warb, man solle Grundeigentümern in dem Bebauungsplan nahelegen, gut zu prüfen, ob eine Sanierung bestehender Gebäude nicht sinnvoller als ein Neubau wäre. Zumindest ein entsprechender Hinweis wird in den Entwurf mit aufgenommen.
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Letztlich beschloss der Stadtrat mit klarer Mehrheit, das Aufstellungsverfahren einzuleiten, gegen sechs Stimmen aus den Reihen von CSU und Freien Wählern. Der Bebauungsplan soll nach Abschluss des Verfahrens im gesamten Stadtgebiet einschließlich Unterhausen, Deutenhausen und Marnbach gelten. Ausgenommen sind jene Bereiche, für die ein eigener Bebauungsplan existiert, sowie Grundstücke, die planungsrechtlich im Außenbereich liegen.