Atemwege schützen - COPD: Hauptursachen der Lungenerkrankung

Überblick über die Ursachen von COPD

  • Rauchen: Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für COPD. Auch das Einatmen des Tabakrauchs anderer Personen kann das COPD-Risiko erhöhen.
  • Belastung durch Schadstoffe: Langjährige Exposition gegenüber Staub, Gasen oder Chemikalien am Arbeitsplatz sowie Rauch von Kochstellen und häuslichen Kaminen können zu COPD beitragen.
  • Luftverschmutzung: Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide können das COPD-Risiko erhöhen. 
  • Genetische Faktoren: Eine genetische Störung, die zu einer verminderten Produktion des Proteins Alpha-1-Antitrypsin führt und die Lunge schädigen kann.
  • Asthma: Menschen mit Asthma, insbesondere wenn es durch Rauchen verschlimmert wird, haben ein erhöhtes COPD-Risiko.
  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an COPD zu erkranken, da die Lungenfunktion abnimmt.

Rauchen und COPD

Rauchen ist die mit Abstand häufigste Ursache für COPD. Das Einatmen von Tabakrauch führt zu einer Entzündungsreaktion in den Atemwegen, die die Lungenstruktur schädigt und über verschiedene Mechanismen schließlich das Lungenbläschengewebe zerstört. Neben vielen anderen Schädigungen führt das Rauchen auch dazu, dass die Flimmerhärchen, die für die Reinigung der Atemwege zuständig sind, ihre Funktion verlieren und Schleim und schädliche Partikel nicht mehr effektiv abtransportiert werden können. Mit dem Rauchen aufzuhören ist daher ein entscheidender Schritt, um das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen und das Risiko von Komplikationen zu verringern.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Passivrauchen, d. h. das unfreiwillige Einatmen des Tabakrauchs anderer Personen, kann das COPD-Risiko erhöhen. Insbesondere Kinder, die dem Rauch von Familienmitgliedern ausgesetzt sind, können langfristig ein höheres Risiko haben, an COPD zu erkranken. Daher ist der Schutz vor Passivrauchen in der häuslichen Umgebung und an öffentlichen Orten besonders wichtig.

Exposition gegenüber Schadstoffen am Arbeitsplatz und zu Hause

Langjährige berufliche Exposition gegenüber Stäuben, Dämpfen und Chemikalien kann zu chronischen Entzündungen der Atemwege und zum Verlust der Lungenfunktion führen, was die Entwicklung einer COPD begünstigt. Menschen, die in bestimmten Branchen arbeiten, z. B. im Baugewerbe, in Schweißereien oder in der Landwirtschaft, sollten geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, um ihr Risiko zu minimieren.

Aber auch der eigene Haushalt ist nicht frei von Risiken. Regelmäßiges Einatmen von Rauch aus Holz-, Kohle- oder Ölöfen kann ebenfalls zu COPD beitragen. Dies ist besonders in Entwicklungsländern von Bedeutung, wo häufig in schlecht belüfteten Räumen gekocht und geheizt wird.

Luftverschmutzung

Luftschadstoffe wie Feinstaub und Abgase tragen ebenfalls zur Entstehung von COPD bei. Langfristiger Aufenthalt in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung, sei es durch Verkehr, Industrie oder schlecht gelüftete Wohnungen, kann das COPD-Risiko erhöhen und eine bestehende Erkrankung verschlimmern.

ANZEIGE
ANZEIGE

Genetische Veranlagung

Alpha-1-Antitrypsinmangel ist eine seltene genetische Erkrankung, bei der das Protein Alpha-1-Antitrypsin (AAT) fehlt, das die Lunge normalerweise vor Schäden durch Entzündungen schützt. Menschen mit diesem Mangel sind besonders anfällig für COPD, vor allem wenn sie rauchen.

Neben dem AAT-Mangel spielen auch andere genetische Faktoren eine Rolle für das COPD-Risiko. Menschen, in deren Familie COPD gehäuft auftritt, können anfälliger für die Krankheit sein.

Asthma und Altern

Asthma kann das COPD-Risiko erhöhen, insbesondere wenn es durch Rauchen verschlimmert wird. Asthmatiker sollten daher besondere Vorsicht walten lassen und ihre Asthmabehandlung optimieren, um ihr COPD-Risiko zu senken.

Außerdem nimmt die Lungenfunktion mit zunehmendem Alter ab. Das ist ganz normal – das Risiko, an COPD zu erkranken, kann sich dadurch jedoch erhöhen. Auch wenn das Altern an sich nicht verhindert werden kann, kann eine gesunde Lebensweise, einschließlich des Verzichts auf Rauchen und der Vermeidung von Luftschadstoffen, dazu beitragen, das COPD-Risiko im Alter zu minimieren.

Über Johannes Neumann

Johannes Neumann ist Medizinpädagoge und Notfallsanitäter. Seit 2008 ist er in der Notfallversorgung in verschiedenen Fachbereichen – vom Rettungsdienst bis zur Kinderintensivstation – tätig. Seit 2019 arbeitet er zudem hauptberuflich in der medizinischen Lehre und Leitung der Berufsfachschule für Notfallsanitäter, an der er auch Notfallsanitäter der Bundeswehr ausbildet. Neben der Notfallmedizin lehrt Herr Neumann in verschiedenen anderen Gesundheitsfachberufen, unter anderem in den Fächern Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie und Akutpflege sowie Biochemie, Pharmakologie und Ernährungslehre. Darüber hinaus ist er als Hochschullehrer in verschiedenen Studiengängen tätig und leitet als nichtärztlicher Kursleiter Refresherkurse für Notärzte.

Wichtiger Hinweis: Dies sind nur allgemeine Informationen. Dieser Artikel ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung gedacht. Bei Verdacht auf COPD sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Diese Informationen können den Rat eines Arztes nicht ersetzen.