Im Norden Dublins haben Rentner mit der Beschaffenheit ihrer Häuser zu kämpfen. Denn wegen Pyrits im Fundament drohen sie zu zerfallen, berichtet der irische "Independent". Betroffen sind unter anderem das Ehepar Robert (74) und Brenda (68) Tyrell – sie kauften vor 30 Jahren ihr Haus. Von dem Zustand haben sie erst 2020 erfahren.
Seitdem hätten sie "Versicherungen, Stadträte, Minister und Ingenieure" kontaktiert – aber ihre "Häuser wurden dem Verfall überlassen", so Tyrell gegenüber dem Portal. Auch ihre direkten Nachbarn, die Familie Keeley, sind davon betroffen.
"Wände fühlen sich wie Butter an"
Wegen eines Wasserlecks haben sie im vergangenen Jahr Arbeiten vornehmen müssen. Dabei hätten sie den Zustand gesehen, "die Wände fühlen sich wie Butter an", kommentiert Tyrell im "Independent". Der Zustand habe sich im Laufe der Jahre verschlimmert.
Die Rentner haben versucht, in das Pyrit-Sanierungsprogramm zu kommen. Dabei seien jedoch nur Häuser berücksichtigt worden, die ab 1997 errichtet wurden. Die betroffenen Häuser seien jedoch 1990 erbaut worden. Möglich sei jetzt ein weiteres Programm, das werde allerdings noch von den Behörden geprüft.
Pyrit-Häuser im Norden Dublins
Bisher haben die Anwohner kein klares Nein bekommen, daher bleibe immer noch die Hoffnung, so Tyrell. Der Druck allerdings steige – "unsere Häuser zerfallen, wir wissen nicht, ob wir noch viel Zeit haben".
Das passiert, wenn Pyrit mit Luft oder Wasser reagiert
Das "Europäische Parlament" informiert, dass Pyrit ein "natürlich vorkommendes Mineral" ist, welches zu "massiven Schäden an der Bausubstanz führen kann". Dies kann auftreten, wenn Baustoffe mit Pyrit verunreinigt sind. Probleme entstehen dann, wenn "Pyrit mit Wasser oder Luft in Berührung kommt", so das "Europäische Parlament".
In Folge dehnen sich die Gebäudefundamente aus – dabei entstehen Risse im Beton oder der Boden hebt sich.