Großer Discounter und viel Wohnraum auf der „Penny-Wiese“

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Drei Zonen definiert der Bebauungsplan-Entwurf für das Areal an der Penny-Wiese in Otterfing. Über der geplanten Wohnbebauung um Süden (unten) schließt sich ein Sondergebiet an, in dem der Penny-Neubau und dahinter Geschosswohnungsbau möglich ist. Wo aktuell der Penny steht, soll ein neues Quartier („urbanes Gebiet“) mit Wohnprojekten, Einkaufsläden und Büros entstehen. © Archiv Thomas Plettenberg

Die Gemeinde Otterfing entwickelt das künftige Quartier auf der „Penny-Wiese“ in drei Zonen. Neben Wohnbebauung sind ein Sondergebiet und ein „urbanes Gebiet“ geplant.

Otterfing – Überplant werden nicht weniger als 2,4 Hektar: Der Gemeinderat startete in seiner jüngsten Sitzung das Bebauungsplanverfahren für die „Penny-Wiese“ samt Umgriff und folgte damit einstimmig einer entsprechenden Empfehlung des Bauausschusses (wir berichteten). Die Fläche umfasst nicht nur die Grünfläche, die von der Gemeinde jüngst erworben wurde, sondern auch den bestehenden Discounter-Markt inklusive Parkplatz sowie zwei Bestandsgebäude – eins neben der Staatsstraße und eins an der Schimmelgasse.

Gemeinde will Flächen tauschen

Ein Vorentwurf gliedert das Gebiet in drei Teilbereiche. Ganz im Süden in Richtung Haidfeldstraße soll ortsübliche Wohnbebauung entstehen. Ambitionierter sind die Planungsziele in den zwei nördlich angrenzenden Teilbereichen.

Hier wird entscheidend sein, ob das Unternehmen Penny – die Marke gehört zur Rewe-Gruppe – auf den Vorschlag der Gemeinde eingeht, über einen Flächentausch den Einkaufsmarkt nach Süden und an die Straße zu rücken. Ein „Sondergebiet“ soll das planungsrechtlich absichern. „Penny hat signalisiert, in Otterfing neu und größer bauen zu wollen“, erklärte Bauamtsleiter Hubert Zellner in der Sitzung. Bis zu 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind angedacht.

Ein Neubau näher an der Ortsdurchfahrt könne die Sichtbarkeit des Discounters erhöhen; zudem bestehe die Chance, statt eines raumgreifenden Parkplatzes ein Parkdeck „unter“ den Markt zu schieben.

Mischgebiet für Wohnen und Einkaufsläden geplant

Über der Verkaufsebene sind sogar Büros oder Praxen denkbar. Und: Ein großer Penny direkt an der Straße würde einen ebenfalls gewünschten, dahinter liegenden Geschosswohnungsbau von der Staatsstraße abschirmen.

Auf dem dann frei werdenden, alten Penny-Areal würde die Gemeinde gern ein „urbanes Gebiet“ entwickeln – eine Art Mischgebiet für Wohnen, Kleingewerbe, Einkaufsläden und ein „lebendiges Quartier mit hoher Wohnqualität“, wie es im Beschluss heißt. Dort soll auch das lang ersehnte „sozialverträgliche“ Wohnprojekt für ältere Gemeindebürger und junge Familien Gestalt annehmen.

„So könnte das Ganze aussehen“, betonte Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD), „ganz so weit sind wir aber noch nicht.“ Mit dem Aufstellungsbeschluss sei jetzt aber der erste Schritt getan. „Wir hoffen, dass die Zusammenarbeit mit den Beteiligten so konstruktiv bleibt wie bisher.“

Bebauungsplan gliedert Zonen

Auf Empfehlung des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, den das Rathaus als Fachberatung ins Boot holte, soll ein großer Bebauungsplan die einzelnen Zonen gliedern und insgesamt Baurecht schaffen. Die Details des Penny-Sondergebiets (inklusive des Geschosswohnungsbaus dahinter) will die Gemeinde auf Wunsch einem Investor überlassen. Sind dessen Pläne abgestimmt, könnten sie in den großen Bebauungsplan eingehoben werden. „So verlieren wir keine Zeit“, erklärte Zellner.

Eine größere Diskussion zu den Plänen gab es im Gemeinderat nicht. „Wir haben das Konzept ja in vielen Sitzungen erarbeitet“, ließ Georg Schlickenrieder (CSU) durchblicken. Er wünschte sich jedoch, dass der Bebauungsplan nicht unter dem Arbeitstitel „Ortsmitte westlich der Tegernseer Straße“ läuft. „Mir würde die Bezeichnung Ortsteil besser gefallen.“ Denn auf der anderen Seite der Staatsstraße liege weiter ein Außenbereich und das werde auch so bleiben. „Nicht dass wir noch Spekulanten anlocken, die da Geschäfte wittern.“

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