Neuer Asteroid könnte Erde treffen und ganze Städte auslöschen – NASA verdoppelt Risiko-Einschätzung

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Ein Asteroid könnte die Erde treffen – mit verheerenden Folgen. Die Nasa erhöht die Risikoeinschätzung, doch Wissenschaftler bleiben gelassen.

München – Es wäre ein Szenario, das an Katastrophenfilme aus Hollywood erinnert: Eine gewaltige Detonation am Himmel mit einer Energie, die hundertmal stärker ist als die der Hiroshima-Bombe. Ein greller Blitz und Schockwellen würden alles in einem Umkreis von mehreren Kilometern vernichten. Wissenschaftler halten es für möglich, dass dies Realität werden könnte, falls der kürzlich entdeckte Asteroid 2024 YR4 mit der Erde kollidiert. Diese theoretische Möglichkeit bestünde in etwa acht Jahren. Ursprünglich schätzte die Europäische Weltraumagentur ESA die Wahrscheinlichkeit einer Kollision auf 1,2 Prozent. Jetzt wurde dieser Wert noch einmal deutlich nach oben korrigiert. Experten sehen trotzdem keinen Grund zur Panik.

Asteroid 2024 YR4 unter Beobachtung – Er ist bis zu 90 Meter breit

Der Asteroid 2024 YR4 erscheint derzeit nur als winziger Lichtpunkt im Teleskop, wie Fachleute erläutern. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid tatsächlich die Erde trifft, bleibt äußerst gering. Dennoch sei es wichtig, „dem Ganzen viel Aufmerksamkeit zu schenken und so viele Ressourcen wie möglich für die Beobachtung bereitzustellen“, betont Bruce Betts von der Planetary Society. Der Asteroid wurde erstmals am 27. Dezember 2024 vom Observatorium El Sauce in Chile entdeckt. Aufgrund seiner Helligkeit schätzen Astronomen, dass er zwischen 40 und 90 Meter breit ist.

Asteroid mit Kurs auf die Erde: Einschlag-Risiko nach oben korrigiert

Seit seiner Entdeckung steigt die Risikobewertung für den Asteroiden: Zunächst lag sie bei 1,2 Prozent, vor wenigen Tagen hieß es dann, 2024 YR4 treffe mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,6 Prozent am 22. Dezember 2032 auf die Erde. Inzwischen korrigierte die Nasa diese Einschätzung auf eine Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent. Mögliche Einschlaggebiete könnten der östliche Pazifik, der Norden Südamerikas, der Atlantik, Afrika, das Arabische Meer oder Südasien sein.

Dieses von der NASA am 31. Januar 2025 zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Asteroiden 2024 YR4, wie er am 27. Januar 2025 vom Magdalena Ridge 2,4m Teleskop des New Mexico Institute of Technology beobachtet wurde.
Dieses von der NASA am 31. Januar 2025 zur Verfügung gestellte Bild zeigt den Asteroiden 2024 YR4, wie er am 27. Januar 2025 vom Magdalena Ridge 2,4m Teleskop des New Mexico Institute of Technology beobachtet wurde. © AFP PHOTO / NASA/Magdalena Ridge 2.4m telescope/New Mexico Institute of Technology/Ryan

Wie die Nasa berichtet, wird man mit zunehmender Beobachtung auch die Umlaufbahn des Asteroiden und seine Einschlagwahrscheinlichkeit besser kennen. „Es ist möglich, dass der Asteroid 2024 YR4 als Einschlaggefahr ausgeschlossen wird, wie dies bei vielen anderen Objekten der Fall war, die zuvor auf der vom Zentrum für erdnahen Objektstudien der Nasa geführten Asteroidenrisikoliste erschienen sind. Es ist auch möglich, dass die Einschlagwahrscheinlichkeit weiter steigt“, heißt es.

„Könnte sehr ernste Angelegenheit sein“: Wissenschaftler besorgt wegen 2024 YR4

Einige Wissenschaftler, darunter Dr. David Whitehouse von Sky News, äußern sich besorgt: „Ich glaube, das könnte tatsächlich eine sehr ernste Angelegenheit sein. Deshalb müssen wir dieses Objekt genau im Auge behalten, denn es könnte sich als das gefährlichste Ding im Weltall herausstellen.“ Er schlägt sogar Atomwaffen als Abwehrmaßnahme vor. Raumfahrt-Experte Rainer Kresken ergänzt in der Bild: „Wir sollten den Brocken tatsächlich nicht unterschätzen und mögliche Folgen eines Einschlages im Auge behalten. Denn die wären erheblich.“ Auch Betts warnt: „Wenn er über Paris, London oder New York einschlägt, wird die gesamte Stadt und ein Teil der Umgebung ausgelöscht.“

Experten geben trotzdem Entwarnung: Wahrscheinlichkeit einer Kollision geht „gegen Null“ mit den Jahren – Abwehr-Strategien bereits vorhanden

Trotz dieser Aussagen gibt Betts Entwarnung: „Die Chancen stehen sehr gut, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kollision irgendwann in den nächsten Monaten bis Jahren gegen Null geht.“ Selbst wenn sich ein Risiko in den kommenden Jahren bestätigen würde, hätte die Menschheit ausreichend Zeit zur Vorbereitung, beruhigen Experten. Seit Jahren wird an Strategien zur planetaren Verteidigung gearbeitet.

Astronom Andrew Rivkin von der Johns Hopkins Universität hat bereits eine bewährte Strategie parat. 2022 wurde die Flugbahn eines Asteroiden mit einem Raumfahrzeug erfolgreich verändert – das könnte auch in diesem Fall funktionieren. Derzeit brauche „niemand Angst haben“, versichert Kelly Fast von der Nasa-Abteilung, die für den Schutz vor Asteroiden und Kometen zuständig ist. (jh mit afp)

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