Wer will Bürgermeister werden? Amtsinhaber hört nach 18 Jahren auf – Gerüchte um Nachfolge

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Das Rathaus der Gemeinde Bichl. Wer hier ab 2026 die Amtsgeschicke leitet, ist bislang noch nicht klar. © Archiv

In Bichl steht das Ende einer Ära bevor. Bürgermeister Benedikt Pössenbacher will bei der Kommunalwahl 2026 nach dann 18 Jahren im Amt nicht mehr antreten. Im Dorf kursieren nun erste Gerüchte, wer ihm nachfolgen könnte.

Bichl – Diesmal will er offenbar wirklich aufhören: Diese Erkenntnis ist inzwischen bei den meisten angekommen. Nachdem sich Benedikt Pössenbacher 2020 nochmal zu einer Amtszeit überreden ließ, möchte er das Amt als Bürgermeister nach dem Ende dieser Wahlperiode niederlegen. Das hat Pössenbacher inzwischen mehrfach bekräftigt. Wer glaubt, in Bichl geht jetzt das Gerangel um die Nachfolge los, der täuscht sich.

Wer beerbt Pössenbacher als Bürgermeister von Bichl? Oppel sagt „nicht kategorisch Nein“

Der Tölzer Kurier hat sich im Gemeinderat umgehört. Bei der Frage, wer Pössenbacher nachfolgen könnte, fällt der Name Helmut Oppel am häufigsten. „Ich habe mehrfach gesagt, ich sage nicht kategorisch Nein“, erklärt der Zweite Bürgermeister auf Anfrage. Der 65-Jährige sieht sich dem Amt nach dann zwölf Jahren im Gemeinderat, davon sechs Jahre als Stellvertreter Pössenbachers, gewachsen.

Benedikt Pössenbacher ist Bürgermeister von Bichl.
Benedikt Pössenbacher ist seit 2008 Bürgermeister von Bichl. © Arndt Pröhl/Archiv

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Oppel ist seit über 30 Jahren mit einem Dentallabor selbstständig. Eines ist für den Zahntechniker klar: „Wenn ich es machen soll, dann nur ehrenamtlich.“ Er wolle das Labor nicht aufgeben. „Der Job macht mir nach wie vor Spaß.“ In Bichl gibt es immer wieder die Überlegungen, den Bürgermeisterposten hauptberuflich und nicht mehr als Ehrenamt zu besetzen. Wer auch immer Pössenbacher nachfolgen wird, „es werden verdammt große Fußstapfen“, sagt Oppel. Es gehöre eine gewisse Präsenz im Dorf dazu. „Er ist nicht nur 24 Stunden am Tag Bürgermeister, sondern 26 Stunden am Tag.“

Viel Lob für den Amtsinhaber: „Verdammt große Fußstapfen“

Andreas Zander findet ebenfalls lobende Worte für den Amtsinhaber. „Er ist immer da und kennt sich top aus“, sagt der Gemeinderat. Vor allem bei Bauanträgen sei Pössenbacher, der von Beruf Bauleiter ist, bestens informiert. Ihm nachzufolgen, werde in jedem Fall schwierig. Zu möglichen Kandidaten habe er „nicht mal irgendwelche Gerüchte gehört“. Egal wer es werde, es sei „alles überraschend“.

Gerüchte, auch zu seiner Person, hat hingegen Dritter Bürgermeister Leonhard Peschl vernommen. „Obwohl ich nie was dazu gesagt habe“, wie er unterstreicht. Umso klarer äußert sich Peschl jetzt. „Ich werde nicht kandidieren“, betont er und führt dafür familiäre Gründe an.

Auch ein Quereinsteiger könnte übernehmen

Auch der Name Franziska Waldherr ist in Bezug auf die Wahl im kommenden Jahr schon gefallen. Darauf angesprochen, erklärt die Gemeinderätin, sich „Stand jetzt“ nicht für das Amt als Bürgermeisterin bewerben zu wollen. „Aber sag‘ niemals nie.“ Sie gehe davon aus, dass sich in jedem Fall Kandidaten für das Amt finden. Es sei zudem „positiv, dass es Gerüchte gibt und dass es den Leuten nicht egal ist“, sagt Waldherr.

Nicht äußern will sich auf Anfrage Kilian Streidl, ob er als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung steht. Erna Sutter, die noch recht neu im Gemeinderat ist, will ebenfalls noch keine Gerüchte vernommen haben. „Ich habe von niemandem gehört, der Ambitionen hat“, sagt auch Michael Knestel. Er selbst habe sich nicht festgelegt, ob er überhaupt nochmal für den Gemeinderat kandidieren möchte. In Zeiten klammer Kassen sei das Bürgermeisteramt ohnehin schwierig. „Der Gestaltungsraum wird kleiner“, erklärt er.

Sollte sich aus den Reihen der Bichler kein Nachfolger finden, wird die Stelle im Amtsblatt ausgeschrieben. Es könne auch ein Quereinsteiger übernehmen, betont Peschl. „Die beste Voraussetzung ist eine Verwaltungsausbildung.“ (vfi)

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