„Der Himmel brennt“: Ukrainer schießen Putins Problem-Kampfjet in Serie ab
Die russischen Verluste im Ukraine-Krieg steigen auch innerhalb der Luftstreitkräfte. Erneut beweist sich der Kampfjet Su-25 als verwundbar.
Donezk – Wladimir Putins Armee muss im Ukraine-Krieg heftige Verluste an getöteten oder verwundeten Soldaten aus Russland hinnehmen, während der Moskau-Machthaber seine Truppen in der Region Charkiw und im Donbass weiter ungehemmt angreifen lässt.
Verluste für Russland: Ukrainer schießen angeblich drei Kampfjets Su-25 ab
Im Mai 2024 müssen auch die russischen Luftstreitkräfte erneut herbe Rückschläge einstecken, während am Boden ganze Panzer-Verbände Putins durch ukrainische Artillerie und Drohnen vernichtet werden. Wie die 110. mechanisierte Brigade der Ukraine am Dienstag (14. Mai) bei Facebook vermeldete, hat sie angeblich innerhalb von zwei Wochen drei russische Erdkampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-25 in der Region Donezk abgeschossen.
Immer wieder die Su-25. Der einstmals sowjetische Kampfjet aus den 1970er und 1980er Jahren, der auch auf Seiten der Ukrainer zum Einsatz kommt, bereitet Putin bei seinem völkerrechtswidrigen Überfall auf den westlichen Nachbarn regelmäßig Probleme. Und das teils hausgemacht. Die Schwachstellen des Flugzeugs sind geradezu offenkundig – und wohl auch Kiew aus eigenen Erfahrungen geläufig.

Verluste im Ukraine-Krieg: Putins Truppen verlieren reihenweise Su-25-Flugzeuge
Weil sie für die Unterstützung von Bodentruppen in niedriger Höhe vorgesehen ist, ist die Su-25 zwar stärker gepanzert als andere Kampfjets. Sie ist damit aber auch schwerer sowie in der Konsequenz im Flug langsamer. Das macht sie anfällig für feindliche Luftabwehr. Ferner wurde dieser Suchoi-Kampfjet entwickelt, um sich doppelläufiger Flugabwehr-Maschinengewehre wie – theoretisch – der ebenfalls in der Sowjetunion produzierten ZPU-2-Lafette zu erwehren. Nicht aber, um mithilfe von integrierten Störsendern oder zeitgemäßen verschossenen Tauschkörpern („Flares“) digital gesteuerten oder infrarotgelenkten Boden-Luft-Raketen zu entkommen.
All diese Schutzmaßnahmen fehlen der Su-25, was das Kampfflugzeug unter den Bedingungen des Ukraine-Kriegs sehr verwundbar macht – für beide Seiten. Im Tiefflug können sich die Piloten zudem nicht einmal gegen die vergleichsweise alten sowie schultergestützten Stinger-Flugabwehr-Raketen verteidigen, die recht simpel von einem Stativ aus oder von einem Soldaten auf dessen Schulter abgeschossen werden. So lassen sich die Flugzeuge auch leicht in Finten locken, weil sie bei ihren Angriffen, etwa auf Gebäude, die Ziele verhältnismäßig langsam anfliegen.
Suchoi Su-25 | |
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Waffen-Typ | Erdkampfflugzeug zur Unterstützung von Bodentruppen |
Indienststellung | 1981 |
Länge / Spannweite | 15,36 m / 14,36 m |
Höchstgeschwindigkeit | 975 km/h |
Bewaffnung standardmäßig | 1 × doppelläufige 30-mm-Maschinenkanone GSch-2-30 |
Bewaffnung wahlweise | infrarotgelenkte Luft-Luft-Lenkflugkörper Wympel R, radargesteuerte Marschflugkörper Ch-59, Luft-Boden-Lenkflugkörper CH-31, gelenkte Bomben KAB-500 |
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Verluste Russlands: Su-25-Kampfjets Putins stürzen wohl reihenweise ab
Während ukrainische Piloten teils hochriskante Kampfjet-Taktiken aus dem Vietnam-Krieg anwenden, gibt es immer wieder Berichte über Verluste unter den russischen Su-25-Kampfjets. Wie zuletzt durch die 110. mechanisierte Brigade, deren Informationen sich nicht unabhängig verifizieren lassen. Aber auch Abstürze ohne Fremdeinwirkung sind wohl ein Thema für den Kreml.
Nur zwei Beispiele: Am 13. September 2022 teilte das ukrainische Verteidigungsministerium ein Video davon, wie eine mutmaßlich russische Su-25 beim Start auf der Krim verunglückte (siehe Tweet unten). Und: Am 17. Juli 2023 stürzte eine Su-25 aus bisher ungeklärter Ursache vor der russischen Küste bei Krasnodar ins Asowsche Meer – vor zahlreichen Badegästen am Strand, die das Geschehen per Video festhielten.
Russland-Kampfflugzeug Su-25: Billige Luft-Boden-Raketen gelten als Schwachstelle
Damit nicht genug der technischen Makel: Laut Stern ist die schlechte Präzision der ungelenkten Luft-Boden-Raketen, die wegen geringerer Produktionskosten oft angebracht werden, eine große Schwachstelle des Erdkampfflugzeugs, das auch als Frontbomber oder Schlachtflugzeug bezeichnet wird. Zudem seien die recht großen Triebwerke recht leichte Ziele für die Luftabwehr, heißt es in der Analyse weiter, selbst unter dem Einsatz von Täuschkörpern.
Laut des ukrainischen Online-Portals Defense Express (DE) schrieb der Generalstab der Streitkräfte nun bei Facebook: „Das dritte Flugzeug in zwei Wochen! Die unaufhaltsamen Flugabwehrkanoniere der 110. Separaten Mechanisierten Brigade setzen ihren Amoklauf fort. Heute haben sie eine weitere russische Su-25 zerstört. Nicht nur das Land brennt unter den Füßen der Besatzer, sondern auch der Himmel unter ihren Flugzeugen.“ (pm)