„Habe ihr Baby verloren": Krankenpfleger teilt seine herzzerreißenden Gedanken und sorgt für Gänsehaut

Christian Fuchs ist Fachkrankenpfleger aus Frankfurt am Main. Ein Beruf, der einen körperlich und seelisch an seine Grenzen bringt. Auf LinkedIn schildert Fuchs mit herzzerreißenden Worten das Schicksal einer jungen Schwangeren und ihres ungeborenen Kindes, die beide an offener Tuberkulose starben.

„Ich habe ihr Baby verloren. Und ich frage mich bis heute, wie ich damit leben soll. Sie war so jung“, beginnt er. Der Intensivpfleger beschreibt weiter, wie tief dieser Verlust in seiner Seele verankert ist. „22. Schwangerschaftswoche. Und dann lag sie plötzlich bei uns. Sediert. Beatmet. Offene Tuberkulose. ARDS. Lebensgefahr. Sie hat nichts mehr mitbekommen. Aber wir … wir haben alles gespürt.“

Krankenpfleger
Eine junge Mutter und ihr Baby starben: Die Geschichte eines Pflegers bewegt viele Menschen (Symbolbild) Getty Images/megaflopp

Krankenpfleger teilt herzzerreißende Gedanken: „Jeden Tag standen wir an ihrem Bett" 

Er erklärt, wie wichtig es ihm war, bei der Patientin zu bleiben. „Jeden Tag standen wir an ihrem Bett. Wir kontrollierten Werte, Medikamente und Maschinen. Und jedes Mal, wenn der Gynäkologe kam, hielten wir kurz inne. Ultraschall. Stille im Raum. Dann das Geräusch. Ein Herzschlag. So winzig. Aber so tapfer. Noch da. Noch bei uns. Ein Licht in diesem dunklen Zimmer. Wir sprachen nicht viel über sie. Es war zu schwer. Aber jeder von uns hat heimlich gehofft, dass sie es schafft. Dass sie beide es schaffen."

Dann kam der Moment, in dem Fuchs wusste, dass der Kampf verloren war. „Es hat sich für immer in meine Seele eingebrannt. Ich trat wie jeden Tag ins Zimmer. Doch es war anders. Die Monitore schrien. ECMO-Komplikation. Stillstand. Reanimation. Hektik. Rufe. Blut. Und dann dieses leise: „Ich glaube, wir haben das Baby verloren.“ 

„Gänsehaut! Ich habe schon beim Lesen Tränen in den Augen"

Fuchs erzählt, wie schwer es gewesen sei, diesen Verlust zu verarbeiten. „Ich weiß nicht, wie lange wir danach einfach nur dastanden. Keiner sagte ein Wort. Niemand sah den anderen an.“ Einige Tage später hörte auch das herz der jungen Frau auf zu schlagen.

Die Worte des Intensivpflegers bewegen viele Menschen zutiefst. „Gänsehaut! Ich habe schon beim Lesen Tränen in den Augen. Ich habe großen Respekt vor euch und eurer Arbeit. Das könnte ich nicht“, lautet ein Kommentar. „Unfassbar bewegend. Danke, Christian Fuchs, für deinen Mut, das zu teilen, und danke für alles, was du und deine Kollegen tagtäglich leisten“, schreibt ein anderer.

Tuberkulose-Fallzahlen in Deutschland 

Die früher auch als Schwindsucht bezeichnete Tuberkulose (TB) ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Sie betrifft in den meisten Fällen die Lunge, kann aber theoretisch auch andere Organe wie Lymphknoten, Darm oder Nieren befallen. Weltweit sterben jährlich noch rund 1,6 Millionen Menschen an den Folgen der Infektion, hauptsächlich in Afrika und Südostasien

In Deutschland gab es laut RKI im Jahr 2024 mit 4391 Tuberkulosefälle, eine geringe Abnahme der Fallzahlen.