Satellitenbilder deuten auf massive Schäden an der unterirdischen Atomanlage Fordow in Iran hin, nachdem die USA am Sonntag einen Bombenangriff auf die Anlage durchgeführt haben sollen. Laut David Albright, ehemaliger UN-Nuklearinspektor, könnten die eingesetzten Massive Ordnance Penetrators (MOPs) die Anlage „wahrscheinlich vollständig zerstört“ haben, so „Reuters“. Die USA und Israel hatten mehrfach angekündigt, Irans Atomprogramm notfalls auch militärisch zu stoppen.
Atomanlage tief im Inneren eines Berges
Doch Experten mahnen laut „Reuters“ zur Vorsicht: Die unterirdischen Zentrifugenhallen seien so tief im Berg verborgen, dass sich der tatsächliche Schaden anhand von Satellitenbildern nicht sicher bewerten lasse, erklärte Decker Eveleth vom CNA-Institut. Aufnahmen zeigen sechs Einschlagskrater sowie aufgewühlten Boden rund um den Komplex. Die Atomanlage Fordow liegt tief im Inneren eines Berges und gilt als eine der am stärksten gesicherten Nuklearstätten des Landes.
Zudem deutet vieles darauf hin, dass Iran auf den Angriff vorbereitet war. Satellitenbilder zeigten bereits am Donnerstag und Freitag „ungewöhnliche Aktivitäten“ – unter anderem eine lange Reihe von Fahrzeugen am Eingang der Anlage. Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter sagte gegenüber „Reuters“, ein Großteil des auf 60 Prozent angereicherten Urans sei „vor dem Angriff an einen geheimen Ort gebracht worden“.
Iran: Agieren im Verborgenen
Internationale Experten warnen nun, dass der Schlag das Atomprogramm Irans zwar verzögert, aber kaum dauerhaft stoppen könnte. Iran droht im Gegenzug mit dem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag.
"Meine große Befürchtung ist, dass sie dieses ganze Atomprogramm im Untergrund unter dem Radar weiterführen", sagte US-Senator Mark Kelly zu "NBC News". Auch Jeffrey Lewis vom Middlebury Institute warnte: „Es gibt mit ziemlicher Sicherheit Anlagen, von denen wir nichts wissen.“