Eisige Temperaturen in München: Die zehn kältesten Tage seit Beginn der Wetteraufzeichnung

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Als sich die Münchner richtig warm anziehen mussten: Eine Übersicht zeigt, wann die Temperaturen zuletzt besonders tief sanken.

München – Wer am 16. Dezember 1879 durch München spazierte, brauchte ein dickes Fell. Und eine für das Jahrhundert fortschrittliche Bekleidung. Minus 18,8 Grad vermeldete die Wetterstation im Botanischen Garten. Als Tagesmaximum wohlgemerkt. Der Tag im Winter 1879 gilt als der kälteste in der Geschichte Münchens seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Extreme Kälte in München: DWD liefert Daten

Bis zum Jahr 1954 wurde das Wetter im Botanischen Garten dokumentiert. Seit über 70 Jahren greifen Meteorologen auf Daten der Wetterstation München-Stadt zurück.

Wie „Eistage“ und „Frosttage“ definiert sind:

Ein Eistag ist ein Tag, an dem das Maximum der Lufttemperatur unterhalb des Gefrierpunktes (0 °C) liegt. Das heißt, es herrscht durchgehend Frost. Als Frosttag wird ein Tag bezeichnet, an dem das Minimum der Lufttemperatur unterhalb des Gefrierpunktes (0 °C) liegt.

Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)

Auf Anfrage hat der Deutscher Wetterdienst (DWD) unserer Redaktion eine Übersicht zu den zehn kältesten Tagen seit Beginn der Wetteraufzeichnung zusammengestellt. Auffällig: acht Werte beziehen sich auf die Zeit vor 1954.

Obwohl es in München weiter zu extremen Winter-Ereignissen – wie etwa dem Schnee-Chaos vom Dezember 2023 – kommt, scheint die Zeit der Kälte-Rekorde vorüber. Seit 40 Jahren hat es kein Tag mehr in die Top 10 „geschafft“. Gleich dreifach ist das Jahr 1929 vertreten.

Münchens kälteste Tage seit Beginn der Wetteraufzeichnung:

Datum Wetterstation Tagesmaximum in °C
16. Dezember 1879 Botanischer Garten -18,8
13. Februar 1929 Botanischer Garten -18,2
10. Februar 1956 München-Stadt -17,9
22. Januar 1942 Botanischer Garten -17,3
8. Januar 1985 München-Stadt -17,1
11. Februar 1929 Botanischer Garten -16,9
21. Januar 1942 Botanischer Garten -16,9
12. Februar 1929 Botanischer Garten -16,2
17. Januar 1893 Botanischer Garten -15,5
29. Dezember 1939 Botanischer Garten -15,5

Als tiefster jemals in Münchens gemessener Wert gelten minus 30,5 Grad vom 21. Januar 1942. Dieser Tag gehört auch insgesamt zu den zehn kältesten seit Aufzeichnungsbeginn (siehe Tabelle oben).

Liegen die Temperaturen tagelang unter dem Gefrierpunkt, ergibt sich für Eissportler mitunter ein erbaulicher Nebeneffekt: Der Nymphenburger Schlosskanal friert zu. Hinweisschilder zeigen an, ob die die Eisdecke bereits tragfähig ist.

Auch wenn die Lage oft harmlos erscheine, warnt die Bayerische Schlösserverwaltung. Besonders gefährlich sei der bis zu fünf Meter tiefe „Waisenhauskessel“ am Kanal, da Schnee Risse im Eis verbergen könnten.

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