Feuerinferno in Bogenhausen: Hausmeister bekämpft die Flammen

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Auto-Retter: Robert Janulik mit Feuerlöscher an der Brandstelle in Bogenhausen. © Gautier

Robert Janulik, ein Hausmeister und ehemaliger Feuerwehrmann, wurde zum Retter in der Not, als ein Mercedes-Van vor seinem Haus in Flammen stand. Trotz der Gefahr, griff er ein und verhinderte eine Ausbreitung des Feuers. Die Brandursache ist noch unbekannt.

Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann! Robert Janulik (46) war in seiner Heimat Tschechien bei der Freiwilligen Feuerwehr – vor 15 Jahren. Am Samstagmorgen um 4.40 Uhr war der Hausmeister und Elektriker in Bogenhausen gefragt. Vor seinem Haus in der Cuvilliesstraße brannte ein Mercedes-Van lichterloh.

Janulik zögerte keine Sekunde: Er sprang aus dem Bett, zog sich seine Arbeitskluft an, schnappte sich einen Feuerlöscher und ging hinaus auf die Straße. Vor ihm loderten fünf Meter hohe Flammen aus dem Mercedes. Die beiden Autos daneben brannten auch schon. Janulik: „Ich wusste, dass ich da mit dem Feuerlöscher nichts ausrichten kann. Ich bin auf die andere Straßenseite und habe die Autos gegenüber gelöscht. Was ich verhindern wollte, war, dass die auch noch anfangen zu brennen.“

Robert JAnulik löschte Brennendes Auto in der Cuvilliérsstraße
Auto-Inferno: Der brennende Mercedes in der Cuvilliesstraße am frühen Samstagmorgen. © privat

Videos von Anwohnern zeigen das Inferno mitten in der Nacht – und Robert, den Retter, der, ohne groß zu zögern, direkt ins Feuer ging. Vor ihm brannte das linke Rücklicht eines dunkelgrünen Porsche Carrera. Und auch der linke Rückspiegel des Mini Cooper dahinter.

Autos brennen in Bogenhausen: Retter war selbst in großer Gefahr

„Ich habe kurz mit dem Löschschlauch gezielt, dann habe ich wieder nach hinten geschaut, um mein Gesicht zu schützen, und losgesprüht“, sagt Janulik. Die Videos zeigen eine dicke Löschschaum-Wolke, die sich über die beiden Autos legt.

Ausgebrannte und zerstörte Autos in der Cuvilliesstraße in Muenchen
Auto-Schrott: der verkohlte Van am Samstagmorgen. Gesamtschaden: 100 000 Euro. © Michaela Stache

Bei dieser Aktion begab sich Robert Janulik selbst in Gefahr. „Bei solchen Autobränden kommt es oft vor, dass brennende Gummiteile durch die Luft geschleudert werden“, sagt er. „Wenn die auf dir landen – etwa im Gesicht –, kannst du nix mehr machen. Die brennen sich durch.“

Zum Glück bekam Janulik keinen Kratzer ab. Nach wenigen Minuten war auch die Feuerwehr München zur Stelle – Anwohner hatten sie gerufen. Die Einsatzkräfte löschten das Feuer mit ihren Strahlrohren schnell.

Brennendes Auto in der Cuvilliérsstraße
Screenshot 2025-01-12 114738.jpg © privat

Feuer in der Cuvilliesstraße: Unfall oder Brandstiftung?

Am Sonntagmorgen war der Mercedes-Van bereits abgeschleppt. In der verkohlten Parklücke lagen nur Kupferdrähte aus Elektrospulen, ein Heckklappendämpfer, zwei verbogene Kennzeichenschilder und ein verschmorter Mercedes-Stern. Rundherum grauer Löschschaum.

Laut Polizei wurden fünf Autos beschädigt. Drei gehören Anwohnern. Ein Mini der Luxusmakler-Firma „Engel und Völkers“ ist Schrott – er parkte direkt hinter dem verbrannten Mercedes. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 100 000 Euro.

Warum das Feuer ausbrach, ist bisher noch unbekannt. Die Brandfahnder der Polizei ermitteln.

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