Kommentar - Wäre Deutschland eine AG, der Vorstand um CEO Scholz wäre längst gefeuert worden
Wäre Deutschland ein Unternehmen, dann hießen seine Produkte Wohlstand und Sicherheit. Seine Regierung wäre das Management und sein Volk wären die Mitarbeiter. Der Aktienkurs kennt nach einer langen Seitwärtsphase während des Vorgänger-Managements allerdings nur noch eine Richtung: Unter CEO Olaf Scholz geht es bergab.
Das Produkt bekommt Dellen, kaum dass es ausgeliefert ist, und die Belegschaft murrt nicht nur in der Kantine, sondern sie fürchtet ganz real um ihren Job. Die letzte Renovierung des Geschäftsmodells ist mehr als 20 Jahre her und hieß Agenda 2010. Seitdem gab es nichts Neues unter der Sonne. Ganz klar: Das Unternehmen ist ein Sanierungsfall. Schon kommen die ersten Konkurrenten und schnappen sich weg, was noch nicht faul ist.
Habeck wiederholt seine Ansage
Tatsächlich sieht es so aus: In der deutschen Wirtschaft sind die Krisensignale unübersehbar. Die Industrie hat weniger Aufträge als gedacht, so zeigen es die jüngsten Zahlen. Die Menschen fürchten sich angesichts von Entlassungswellen, wie sie bei VW angekündigt und beim Autozulieferer ZF bereits fortgeschritten sind, um ihren Job und halten sich beim Einkaufen zurück. Das drückt auch die Stimmung im Handel.
Robert Habeck, eigentlich so eine Art Innovations-Vorstand in unserem Unternehmen, verschiebt die Erholung mal wieder um ein Jahr. 2024 stehe noch ein Minus vor der Zahl, aber nächstes Jahr – ja dann geht’s wieder los, sagte der Wirtschaftsminister jetzt. Genauso hatte der Grünen-Politiker übrigens vor einem Jahr geklungen: Damals waren es Inflation und Zinserhöhungen, die Habeck für die Schwächephase des Unternehmens Deutschland verantwortlich gemacht hatte. Beides zieht jetzt nicht mehr. 2024, so sagte Habeck im Oktober 2023, werde es dann 1,3 Prozent Wachstum geben.
Falsch entworfene Produkte und Überheblichkeit
Die Aktie stieg schon damals nicht. Die Investoren glaubten schon im vergangenen Jahr nicht, was ihnen da jemand aus dem Vorstand der Deutschland AG präsentierte. Sie sahen, wie die Innovationen, die das Management angekündigt hatte, einfach nicht aufgingen: Nachhaltigkeit wurde entgegen der Prognose kein Geschäftsmodell. Auf Atomstrom zu verzichten, während russisches Gas tabu wurde, war ein Fehler. Das Kernprodukt zur Wohlstandserzeugung, nämlich das Auto, zu verteufeln, hielten sie für eine ganz schräge Nummer.
Überhaupt: Die Produkte des Unternehmens am Vorstandstisch zu entwerfen, statt zu erfragen, was die Kunden wünschen, konnte nicht aufgehen. Und die Ideen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu ignorieren, zeugte von Überheblichkeit.
Die Konkurrenz macht es besser
Einen Monat später im November 2024 flog Finanzchef Christian Lindner sein Budget um die Ohren und inzwischen beobachten die Aktionäre der Deutschland AG eine Art Kernschmelze: Die Industrie investiert – aber wie etwa der Chemiegigant BASF leider in China. Die wertvollste Marke Deutschlands, Mercedes, warnt vor sinkenden Gewinnen. Bei Volkswagen hat man sich im Vertrauen auf den Staat und seine Dauer-Subventionen für die E-Mobilität völlig verzockt.
Was noch funktioniert, wie der Kunststoff-Hersteller Covestro, wird an einen Öl-Scheich verkauft. Und die marode staatliche Deutsche Bahn, wichtigster Baustein in der sogenannten Mobilitätswende, verhökert seinen einzigen intakten Unternehmensteil, den Transport-Logistiker Schenker, nach Dänemark.
Die Konkurrenz macht es übrigens besser: Innerhalb der EU, wo die Bedingungen noch am ehesten vergleichbar sind, geht es überall bergauf. Sogar beim Wettbewerber Großbritannien, den der Deutschland-AG-Vorstand stets wegen seines Austritts aus dem EU-Verbund schmähte, läuft es besser.
Trotz der momentanen Schwäche rechnet unser Innovationsvorstand Habeck nun für 2025 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,1 Prozent. Muss er ja sagen, schließlich wird er dafür bezahlt. Komisch nur, dass ihm keiner mehr glaubt, oder?