Neue Kirchen-Regel: Papst Franziskus greift an Ostern durch
Ab Ostern 2025 gelten neue Regeln in der katholischen Kirche. Papst Franziskus geht gegen den Missbrauch von Spenden vor und droht mit Sanktionen.
Rom – Spenden-Schlussstrich im Vatikan. Papst Franziskus und das Dikasterium des Klerus (Zentralbehörde der römischen Kurie) erlassen neue Regeln für Gottesdienste. Ein entsprechendes Dokument hat Papst Franziskus am Sonntag (13. April) unterzeichnet, in Kraft tritt das Dekret pünktlich zum Ostersonntag 2025 (20. April).
Neue Kirchen-Regel gilt ab Ostern 2025: Papst Franziskus will Spenden-Missbrauch ausmerzen
Konkret geht es um sogenannten Messstipendien und -Intentionen. Das heißt: Wenn Gläubige vor einer Messe ein besonderes Anliegen einreichen, das vom Priester und der ganzen Gemeinde im Gebet aufgegriffen wird. Gängige Anliegen sind Fürbitten für Verstorbene, Beistand bei Krankheiten oder auch Geburtstage. Dafür wird üblicherweise ein kleiner Geldbetrag fällig.
Um „bestimmte Praktiken zu vermeiden, die an verschiedenen Orten missbräuchlich vorkommen“, greift der zuletzt schwer erkrankte Papst Franziskus jetzt durch. „Sammel-Intentionen“ sind ab Ostern 2025 in den meisten Fällen verboten.

Messstipendien in der Kirche: Wahllose Anhäufung soll aufhören – Keine Spenden für Gedenken
Das Verbot bedeutet, mehrere Messstipendien dürfen nicht mehr ohne Weiteres in einer einzigen Messe vereint werden. Die wahllose Anhäufung von Anliegen und damit von Opfergaben soll aufhören. Die „heilige Tradition“ müsse „frei von jedem Anschein der Kommerzialität bleiben“, betont das Presseportal des Heiligen Stuhls, Vatican News.
In den Gottesdiensten seien die Listen der Namen verstorbener Angehöriger bereits teilweise so lang, dass das reine Vorlesen schon mehrere Minuten des Gottesdiensts in Anspruch nehme, heißt es. Wenn es um einfaches Gedenken geht, dürfen Priester keine Spenden oder Gaben mehr annehmen.
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„Um dieses bedauerliche Phänomen auszurotten“: Vatikan-Dekret droht Priestern mit Strafen
Wenn mehrere Messintentionen doch gesammelt werden sollen, dann nur noch unter strengen Bedingungen. Der Priester muss die Spender informieren und die müssen ausdrücklich zustimmen. Sonst dürfen mehrere Anliegen nicht vereint werden. Außerdem untersagt das Dekret tägliche Sammel-Intentionen, „um zu vermeiden, dass eine allgemeine Praxis entsteht“.
Und bei Missachtung drohen Strafen: Der Vatikan will laut Dekret „den Rückgriff auf disziplinäre und/oder strafrechtliche Maßnahmen nicht ausschließen, um dieses bedauerliche Phänomen auszurotten.“
Papst Franziskus gegen hohe Spenden in der Kirche
„Die Kirche ist kein Zollhaus“, betont der erst jüngst aus dem Krankenhaus entlassene Papst Franziskus persönlich in einem Schreiben an die Bischöfe und Priester. Arme und bedürftige Menschen dürfen nicht benachteiligt werden. Im Kirchenrecht steht: „Den Priestern wird eindringlich empfohlen, die Messe, auch wenn sie kein Messstipendium erhalten haben, nach Meinung der Gläubigen, vor allem der Bedürftigen zu feiern“. (moe)