Trauer um Maisachs früheren Bürgermeister
Maisachs früherer Bürgermeister Gerhard Landgraf ist tot. In der Gemeinde ist die Trauer groß.
Maisach - „Die Gemeinde Maisach trauert um seinen verdienten Alt-Bürgermeister Gerhard Landgraf, der heute Nacht verstorben ist“, schreibt der aktuelle Bürgermeister. Hans Seidl: „Unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme entbieten wir seiner Familie.“
Landgraf war 36 Jahre lang Bürgermeister in Maisach, seine erste Wahl gewann er im Jahr 1972, nachdem er zuvor im Rathaus geschäftsleitender Beamter gewesen war. Im Ort kannte man ihn außerdem als schussgewaltigen Stürmer des SC Maisach und später als unermüdlichen Organisator von Reisen.
2019 bekam er das Bundesverdienstkreuz. Im Jahr 2020 feierte er seinen 80. Geburtstag, mitten in der Corona-Pandemie.
Kampf am Tor 6
Einige Dinge, die Landgraf als Bürgermeister durchsetzte, dankt man ihm in der Gemeinde bis heute. Er verhinderte beispielsweise die Pläne der Zivilflieger, auf dem Fliegerhorst einen Flugplatz zu erreichten, führte etliche Prozesse deswegen. Als neulich die Gedenkstätte an diesen Kampf am Tor 6 eröffnet wurde, konnte Gerhard Landgraf schon nicht mehr dabei sein. Tags zuvor war er in ein Pflegeheim gekommen. Nie verwunden hatte Gerhard Landgraf den Tod seiner Frau, der er nun nachfolgt. Gerhard Landgraf hinterlässt einen Sohn und eine Tochter - und viele Erinnerungen an ein echtes Original, der in seinem ihm eigenen Humor einst die „Demokratur“ in Maisach ausgerufen hatte, wo seinerzeit ohnehin schon das „Maisacher Landrecht“ galt.
Gerhard Landgraf wünschte sich eine große Beerdigung, wie Hans Seidl berichtet. Diese werde nun vorbereitet.