Harte „Acchiappini“-Regel an Italiens Gardasee – hohe Geldstrafe für Kellner-Benehmen droht

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Ein beliebter Urlaubsort am Gardasse greift jetzt durch: Eine Maßnahme soll den Italien-Urlaub verbessern – und kostet bei Verstößen bis zu 500 Euro.

Torri del Benaco – Der historische Urlaubsort Torri del Benaco am Gardasee steht eigentlich für Ruhe und sein gehobenes Angebot. Nun geht die Gemeinde in Italien allerdings gegen Störenfriede vor – und zwar aus ihren eigenen Reihen: Eine neue Regelung verbietet es Servicepersonal ab sofort, Touristen aktiv und vor allem aufdringlich in Bars und Restaurants zu locken.

Der Bürgermeister des Ortes, Stefano Nicotra, erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal SüdtirolNews, es habe wiederholte Beschwerden von Reisenden über dessen Verhalten gegeben. Die Rede war dabei von extrem übergriffigem Verhalten des Personals, das Passanten beispielsweise am Arm gepackt und an freie Tische gezerrt hatten. „Wir wollen, dass Gäste frei entscheiden können, wo sie einkehren“, so Nicotra dazu.

Ein Ristorante am Gardasee bei Nacht. (Archivbild)
Eine neue Regelung am Gardasee ist mit Geldstrafen von 25 bis 500 Euro belegt. (Symbolbild) © Wilhelm Boyungs/Imago

Italien-Urlaub: Neue Regelung am Gardasee – „Der gesunde Menschenverstand fehlt“

Die örtliche Gastronomie unterstützt die neue Verordnung in Teilen, denn auch den Betreibern geht das Verhalten der Konkurrenz hier und da zu weit. Eine Lokalbetreiberin erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal etwa, dass die Werbe-Flyer mancher Restaurants und Bars teilweise sogar auf den Tischen fremder Terrassen ausgelegt würden.

Vizebürgermeister Marco Salaorni betonte, die Verordnung solle den guten Ton im Ort wiederherzustellen: „Wenn der gesunde Menschenverstand fehlt, muss man eben Regeln schaffen.“ Das Verteilen von Flyern vor Lokalen ist künftig gänzlich untersagt. Betriebe, die gegen die Regelung verstoßen, drohen saftige Geldstrafen zwischen 25 und 500 Euro. Und diese gelten laut SüdtirolNews pro Vorfall und könnten demnach bei mehrfachen Verstößen aufsummiert werden.

Blick auf die Promenade von Torbole am Gardasee, Italien. (Archivbild)
Eine neue Regelung am Gardasee ist mit Geldstrafen von 25 bis 500 Euro belegt. © IMAGO/Michael Bihlmayer

Am Gardasee soll ein Verbot die ruhige Atmosphäre im Italien-Urlaub bewahren

Die Gemeinde will mit der Maßnahme das ruhige Ortsbild und die angenehme Atmosphäre für die Gäste erhalten. Sogar die Opposition im Gemeinderat soll die Entscheidung mitgetragen haben. Lediglich die Hotelvereinigung Federalberghi Garda Veneto hielt sich mit einer Bewertung zurück und überließ die Entscheidung den zuständigen Behörden.

Ein weiterer Urlaubsort am Gardasee erließ unlängst eine neue Regelung zum Thema Alkohol. Im beliebten Italien-Ziel Limone sul Garda gilt Alkoholkonsum nun als Sittenbruch, zumindest im öffentlichen Raum – das heißt auf allen Plätzen und Straßen, an Stränden und in Parks.

Verbote im Urlaub beachten: Neue Regeln in Italien am Gardasee – aber auch auf den Kanaren

Generell gilt, das viele Urlaubsorte in Italien mittlerweile zahlreiche Regeln erlassen haben. Die meisten von ihnen stellen eine Maßnahme gegen den Massentourismus und dessen unangenehme Begleiterscheinungen dar. Der Bürgermeister der italienischen Insel Favignana vor Sizilien hatte ein Verbot für das Bikini-Tragen im Zentrum der Insel erlassen. Auch Sehenswürdigkeiten darf man nicht in Badekleidung besuchen.

In Spanien, und somit auch auf den Kanaren, gelten einige Verkehrsregeln, die es in Deutschland nicht gibt. Dem Fahrer ist etwa das Trinken von Wasser während der Fahrt nicht gestattet. (nana)

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