Gewürz-Rückruf: Hersteller warnt vor Inhaltsstoff – kann genetisches Material von Kindern beeinflussen

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Eine Gewürzmischung muss wegen eines Insektizids zurückgerufen werden – dieser ist in der EU nicht zugelassen und gilt als „gesundheitlich bedenklich“.

München – Ob Oregano, Paprika oder Cayennepfeffer – Gewürze bringen eine bunte Vielfalt in die Küche und gehören wie Kochgeschirr und clevere Küchenhelfer zur Grundausstattung eines jeden Hobby-Kochs.

Beim Einkauf von Gewürzen erfreuen sich vor allem auch Gewürzmischungen wie milde, süße und vor allem scharfe Currys großer Beliebtheit. Doch Fans der exotischen Küche sollten jetzt einen Blick in ihr Gewürzregal werfen. Denn aktuell ist eine pikante Gewürzmischung von einem Rückruf betroffen.

Dringender Gewürz-Rückruf: Verbotenes Insektizid nachgewiesen

Es kommt nicht selten vor, dass ein Produkt aus Supermärkten oder Discountern zurückgerufen wird. Schon bei einem Verdacht auf unsichere Lebensmittel oder Produktfehler müssen Unternehmen diese laut Verbraucherschützer sofort zurückrufen. Die häufigsten Ursachen für einen Rückruf sind laut Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mikrobiologische Verunreinigungen durch Keime, Viren oder Bakterien. So musste ein beliebtes Fischprodukt bei Edeka wegen gefährlicher Keime aus dem Verkehr gezogen werden.

Im aktuellen Gewürz-Rückruf wurde jetzt das nicht zugelassene Insektizid Chlorpyrifos im Produkt festgestellt. Wie der Hersteller Global Foods Trading GmbH über das Portal lebensmittelwarnung.de mitteilt, ist die Gewürzmischung „Sambhar Masala“ in der 100-Gramm-Packung betroffen. Der Pflanzenschutzmittelwirkstoff Chlorpyrifos wird zur Bekämpfung von Insekten eingesetzt und wird laut dem Labor-Netzwerk eurofins.de bei einer Vielzahl an Produkten verwendet. Dazu gehören Obst, Gemüse sowie Kräuter, Gewürze und Tee. Chlorpyrifos ist in der Europäischen Union aber seit 2020 nicht mehr zugelassen.

In der Gewürzmischung wurde ein verbotenes Insektizid festgestellt.
Der Hersteller Global Foods Trading GmbH ruft seine Gewürzmischung „Sambhar Masala“ zurück © Screentshot/ lebensmittelwarnung.de

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hatte das Insektizid nicht die Kriterien für die Erneuerung seiner Genehmigung erfüllt, weshalb die Genehmigung im Januar 2020 endete. Der mehrheitliche EU-Beschluss war auch bedingt durch die Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass „Chlorpyrifos gesundheitlich bedenklich sei, insbesondere in Bezug auf ihre potenziell geno- und neurotoxische Wirkung und mögliche gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder“.

Gewürz-Rückruf betrifft mehrere Bundesländer

Vom Rückruf betroffen sei ausschließlich die Ware mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.09.2024, heißt es in der Pressemitteilung des Herstellers. Nach derzeitigem Stand (17. September) wurde die Gewürzmischung in folgenden Bundesländern verkauft:

  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Bremen
  • Hamburg
  • Hessen
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Die genauen Eckdaten zu dem aktuell betroffenen Gewürzmischung nachfolgend im Überblick:

Hersteller Global Foods Trading GmbH
Produkt Gewürzmischung Sambhar Masala
Verpackungseinheit 100 Gramm
Betroffenes MHD 30.09.2024
Los-Kennzeichnung LOT NO. 023

Vom Verzehr wird dringend abgeraten. Da vom Hersteller keine Informationen zur Rücknahme gegeben wurden, empfehlen Verbraucherschützende eine Rückgabe in den jeweiligen Verkaufsstellen. Eine Anfrage von IPPEN.MEDIA an den Hersteller, in welchen Supermärkten das betroffene Produkt verkauft wurde, blieb vorerst unbeantwortet. Erst kürzlich mussten mehrere Gewürze wegen schädlicher Bakterien zurückgerufen werden.

Derzeit sind auch Rewe, Penny und Norma von einem Mineralwasser-Rückruf betroffen – bei einer ausgewählten Anzahl von Mineralwasserprodukten wurden Abweichungen in Geruch und Geschmack festgestellt. (vw)

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