Via Truth Social: Trump schließt ehemalige Kontrahentin als Vizekandidatin aus
Durch ihre Beliebtheit bei der gemäßigten Wählerschaft der US-Republikaner war Nikki Haley trotz ihrer Rivalität zu Donald Trump als mögliche Vizepräsidentin gehandelt worden.
Washington, D.C. – In der Vorbereitung auf den US-Wahlkampf haben sich weder der aktuelle US-Präsident Joe Biden, der für die Demokraten antreten will, noch sein Kontrahent Donald Trump bislang offiziell zu möglichen Vize-Präsidenten oder -Präsidentinnen geäußert. Doch in der Kampagne des abgewählten Präsidenten Trump wurde nun immerhin ein weiterer Name ausgeschlossen, nachdem Trump bereits mit seinem ehemaligen Vize Mike Pence gebrochen hat.
Eine weitere Republikanerin, die Trump nun ausdrücklich als künftigen „Running Mate“ ausgeschlossen hat, ist die ehemalige Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, die bei den Vorwahlen ihrer Partei gegen den 77-Jährigen angetreten war, allerdings deutlich weniger Stimmen erhalten hatte. Doch obwohl es zwischen Haley und Trump bereits in dieser Zeit zu heftigen Wortgefechten gekommen war, rechneten einige Fachleute laut Medienberichten damit, dass sie als mögliche Vize-Präsidentschaftskandidatin dafür sorgen könnte, Trumps Unterstützung in der eher gemäßigten Basis der republikanischen Stammwählerschaft zu vergrößern.
Stefanik, Scott und Burgum: Diese Namen werden im Rennen um Trumps „Running Mate“ genannt
Dass Haley in Wahrheit nicht als „Running Mate“ in Betracht gezogen wird, hat Trump nun auf seiner eigenen Social-Media-Plattform „Truth Social“ verkündet und seiner ehemaligen Rivalin „alles Gute“ gewünscht. Gleichzeitig hatte Trump sich im Rahmen seiner laufenden Gerichtsverhandlung in New York zuletzt damit gerühmt, dass Anwärterinnen und Anwärter für das Amt des Vizepräsidenten bei ihm Schlange stünden.

Zu den Personalien, die in der Debatte um Trumps Vizepräsidentschafts-Kandidatur besonders hoch gehandelt werden, zählen zur Zeit etwa die Kongressabgeordneten Elise Stefanik und Tim Scott, der republikanische Senator des Bundesstaats South Carolina, sowie der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum. Bislang ebenfalls hoch im Kurs als Trumps Running Mate war Kristi Noem, Gouverneurin von South Dakota. Noem hat allerdings in einem kürzlich erschienen Buch beschrieben, wie sie ihren 14 Monate alten Hund Cricket erschossen hat und damit einen eigenen Skandal entfacht.
Trump gegen Pence: Auch Trumps bisheriger Vizekandidat ist bei der US-Wahl nicht mehr im Rennen
Im Team von Donald Trump, so berichten es US-Medien, hätten die Debatten um Noem in den letzten Tagen dafür gesorgt, dass auch sie als mögliche künftige Vize-Präsidentschaftskandidatin der Republikaner nicht mehr im Rennen sei. Mit einer Entscheidung sollte sich Trump aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin noch einige Wochen Zeit lassen. Wie etwa der Sender CNN berichtet, ist eine Nominierung des Running Mate erst Mitte Juli wahrscheinlich, wenn die Republikaner sich zu ihrer National Convention, einer Art Parteitag, in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin treffen. Auch die Entscheidung für Mike Pence als Vize-Präsidenten im Jahr 2016 hatte Trump Mitte Juli verkündet.
Eine weitere Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Vize-Präsidenten Mike Pence, dem früheren Gouverneur von Indiana, gilt von beiden Seiten als ausgeschlossen. So hat nicht nur Trump mehrfach betont, dass er Pence nicht mehr als Verbündeten betrachte, seit dieser nicht auf die Forderung eingegangen war, die Amtsübernahme von Joe Biden zu verhindern. Im März hat sich nun auch Pence offiziell von Trump distanziert und im Gespräch mit dem Sender Fox News betont, dass er Trump bei der kommenden Wahl nicht unterstütze. Seine Begründung: Trumps Politik sei nicht vereinbar mit der konservativen Programmatik, die Pence und Trump zwischen 2017 und 2021 gemeinsam verfolgt hätten. (saka mit AFP/dpa)