Zahnärztin warnt: In diesen drei Situationen sollten Sie aufs Zähneputzen verzichten
Regelmäßiges Putzen hält unsere Zähne gesund – oder etwa nicht? Laut einer Zahnärztin kann die Mundpflege teilweise auch Schaden anrichten.
Schon als Kinder lernen wir: Morgens und abends müssen die Zähne geputzt werden. Egal ob per Hand oder mit einer elektrischen Zahnbürste – zu einer guten Mundhygiene gehört die regelmäßige Reinigung unserer Beißerchen. Allerdings kann Zähne putzen in manchen Fällen auch schaden. Dann heißt es tatsächlich: Weniger ist mehr. In den folgenden drei Fällen sollten Sie davon absehen, Ihre Zähne zu putzen.
Zahnärztin gibt klare Empfehlung: In diesen Situationen bitte nicht Zähne putzen
Die renommierte Londoner Zahnärztin Shaadi Manouchehri gibt auf Instagram hilfreiche Tipps, wie man zur Zahngesundheit beitragen kann. In einem Video verrät sie, in welchen Situationen Sie lieber mit dem Zähne putzen warten sollten.
1. Nach dem Erbrechen
Es ist nie angenehm, sich zu übergeben. Anschließend greifen die meisten Menschen zur Zahnbürste, um den unappetitlichen Geschmack im Mund loszuwerden. Doch genau das ist ein fataler Fehler: Erbrochenes ist laut Shaadi Manouchehri sehr sauer, da es aus dem Magen stammt. Wandert der Mageninhalt nun nach oben, breitet sich die Säure auch im Mund aus. „Wenn du also direkt danach deine Zähne putzt, reibst du im Grunde deinen Zahnschmelz weg“, erklärt die Zahnärztin. Doch was kann man dann gegen den schlechten Geschmack im Mund tun? Manouchehri zufolge hilft es, den Mund mit Wasser oder Mundspülung zu erfrischen. Nach „etwa 60 Minuten“ dürfe man normal Zähne putzen.
2. Nach dem Frühstück
Immer wieder wird debattiert, ob man besser vor oder nach dem Frühstück Zähne putzen sollte. Shaadi Manouchehri hat eine klare Meinung dazu. „Wenn du gerade gegessen hast, ist der Mund in einem sehr sauren Zustand. Wenn du also deine Zähne putzt, reibst du die Säure auf den Zahn, der aus einem Mineral besteht“, sagt die Zahnärztin. Die Säure sei gefährlich, da sie das Mineral herauslösen und den Zahn abnutzen könne. Die Empfehlung der Medizinerin lautet: „Vorzugsweise vorher putzen oder 30 bis 60 Minuten warten, wenn ihr danach Zähne putzt.“
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3. Nach Süßigkeiten
Gummibärchen, Schokolade und Co. sind jedem Zahnarzt ein Dorn im Auge. Dass es besser ist, zuckerhaltige Speisen zu reduzieren, ist kein Geheimnis. Aber hätten Sie gewusst, dass man nach dem Verzehr von Süßigkeiten lieber nicht Zähne putzen sollte? Shaadi Manouchehri erklärt, dass die Bakterien im Mund den Zucker erst verdauen müssen. Die dabei entstehende Säure würde man durch das Zähneputzen nur auf den Zahn reiben. Um den Zahnschmelz zu schützen, ist es besser, mindestens 60 Minuten zu warten.
Richtig Zähne putzen: Viele machen diesen Fehler
Auch beim Putzen selbst kann man so einiges falsch machen. Laut Barmer üben viele Menschen zu großen Druck auf die Zähne aus. „Dadurch kann jedoch das Weichgewebe verletzt und das Zahnfleisch zurückgedrängt werden. Kommt dabei auch noch Putzgerät mit harten Borsten zum Einsatz, drohen sogar Zahnschmelzschäden“, warnt die Krankenkasse auf ihrer Website.
Anstatt zu schrubben, sollte man die Zahnbürste mit kreisenden oder wischenden Bewegungen über die Zähne führen – und zwar „von Rot nach Weiß“, also vom Zahnfleisch in Richtung Kauflächen. Ein weiterer Trick besteht darin, die Borsten mit einer leichten Drehung in Richtung Zahnfleisch aufzusetzen. Das hat den Vorteil, dass die Zahnzwischenräume gründlicher gereinigt werden. Im Zweifelsfall können Sie Ihren Zahnarzt darum bitten, Ihnen die richtige Putztechnik zu zeigen.
Auch der regelmäßige Einsatz von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten ist ein Muss. Zum Putzen verwenden Sie am besten eine Zahnpasta mit Fluorid. Diese hilft dabei, angegriffenen Zahnschmelz zu reparieren. Allerdings schützt selbst die beste Zahnpflege nicht vor Zahnstein. Barmer empfiehlt deshalb, halbjährlich zur Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt zu gehen. Die Kosten für eine Zahnsteinentfernung werden seit 2005 nur noch einmal im Jahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.