Karies: Wie Bakterien im Mund die Zähne kaputt machen

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Fluorid in der Zahnpasta stärkt den Zahnschmelz. © PantherMedia

Muss der Zahnarzt bohren, haben die Bakterien schon ganze Arbeit geleistet. Karies ist, was vielen gar nicht so bewusst ist, eine Erkrankung der Zähne – ausgelöst durch Bakterien. Die Bakterien tummeln sich im Zahnbelag, auch Plaque oder Biofilm genannt. Entfernt man diesen nicht regelmäßig, führt das zu Karies, die schmerzhaft sein und auch zum Verlust des Zahnes führen kann. Früher nannte man die Krankheit auch Zahnfäule. Weitere Folgen schlechter Mundhygiene sind Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), die im akuten Stadium auch den zahntragenden Kieferknochen angreifen (Parodontitis) – und ein unfreundlicher Mundgeruch.

Bei Erwachsenen ist Karies ein Dauergast. Laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sind bei Menschen in Deutschland zwischen 35 und 44 Jahren im Schnitt elf Zähne von Karies befallen, haben eine Füllung, sind überkront oder fehlen. Karies zeige sich zunächst durch weißliche oder bräunliche Flecken, erklärt das IQWiG auf der im angegliederten Seite gesundheitsinformation.de. Erreichen die Bakterien tiefere Zahnschichten, geht es den Zahnnerven und -wurzeln an den Kragen. Dann ist der Zahn oft nicht mehr zu retten. Empfindliche Zähne, etwa beim Konsum von kalten oder süßen Getränken/Speisen sind ein Warnsignal, das etwas nicht stimmt.

Zucker lässt Karies gedeihen

Karies gedeiht besonders gut, wenn viel Zucker konsumiert wird. Die Bakterien zersetzen die zuckerhaltigen Essensreste, es entsteht Säure, die den Zahnschmelz angreift. Übrigens: Kariesbakterien sind über den Speichel übertragbar.

Zu einer gründlichen Mundhygiene gehören neben Zähneputzen eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Außerdem sollte man mindestens zweimal die Woche Zahnseide und/oder Zahnzwischenraumbürsten verwenden, denn die Zahnbürste kommt nicht überall hin. Blutet beim Benutzen von Zahnseide und Bürstchen das Zahnfleisch, ist das ein Zeichen für Bakterien. Bei regelmäßiger Nutzung verschwindet das Bluten meist.

Fluorid stärkt den Zahnschmelz

Eine wichtige Rolle bei der Mundhygiene spielt Fluorid, das in vielen Zahnpasten enthalten ist. „Fluorid ist eine Substanz, die den Zahnschmelz stärkt und ihn so vor Karies schützt“, schreibt das IQWiG.

Auch bei Kindern ist Mundhygiene wichtig. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayern (KZVB) rät zu einem ersten Zahnarztbesuch, noch bevor die Milchzähne durchgebrochen sind. Danach sollte es mindestens alle sechs Monate zur Kontrolle gehen. „Ein kariesfreies Milchgebiss ist eine gute Basis für gesunde, bleibende Zähne. Haben die Milchzähne bereits Löcher, kann sich die Karies beim Durchbruch auf die bleibenden Zähne übertragen“, schreibt die KZVB. Kinder sind besonders anfällig für Karies, weil der Zahnschmelz schwächer ist. Gerade bei Kleinkindern kann es aber schwierig sein, für eine gute Mundhygiene zu sorgen.

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