Ein neuer Versuch startet, den Miesbacher Marktplatz mit einem schlüssigen Konzept attraktiv zu gestalten und zu beleben. Die Hürden von einst sind auch heute noch vorhanden, aber die Chancen sehen angesichts der gemachten Erfahrungen und der finanziellen Fördermöglichkeiten dennoch nicht so schlecht aus. Ein Kommentar von Merkur-Redakteur Dieter Dorby.
Das Thema Marktplatz ist zurück, und die Reaktionen dürften nach fast sieben Jahren Atempause geteilt ausfallen. Die Parkplatz-Verfechter werden geplagt aufstöhnen, und die Anhänger von mehr Aufenthaltsqualität ohne Autos dürften sich über eine neue Chance freuen.
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Ob der Stadtrat es diesmal schafft, den Marktplatz im x-ten Anlauf abschließend zu gestalten? Die Vorzeichen sind gut, aber es bleibt schwierig: Zuerst ist es eine finanzielle Frage, ob sich die Stadt trotz hoher Schulden einen Umbau 2029 leisten kann. Und wie gehabt will keiner der Geschäftsleute Kunden verlieren, weil es weniger Parkplätze vor der Ladentür gibt. Wobei zur Wahrheit gehört, dass auch Inhaber und Mitarbeiter gern am Marktplatz parken.
Der neue Arbeitskreis braucht Mut und Rückhalt, um Neues auszuprobieren. Die Lösung wird wohl in der Dosierung liegen: also nicht komplett sperren, sondern nur zu bestimmten Zeiten, und das abhängig von Jahreszeiten. Das gilt es dann emotionslos zu testen. Gut ist, dass die erfahrenen Mitstreiter von 2018 alle an Bord sind und der Bürgermeister diesmal Teil des AK ist. Das war zur Amtszeit seiner Vorgängerin noch anders.
Mut machen darf die Erfahrung aus Bad Tölz. Dort war der Widerstand gegen die Sperrung der Marktstraße einst immens. Heute aber will niemand auf die Fußgängerzone verzichten. Der längere Weg zum Parkplatz hält die Kunden nicht ab – im Gegenteil.