Bürgerwind GmbH im Hofoldinger Forst: Drei Windräder sind bestellt - Inbetriebnahme 2025 geplant

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Bald dreht sich was im Hofoldinger Forst: Martin Sterflinger (vorne l.), Geschäftsführer der Bürgerwind GmbH, und Benjamin Seifert, Enercon-Chef für Zentral- und Nordeuropa, unterzeichneten am Montag die Lieferverträge für drei Anlagen. Mit dabei waren (mitte v.l ) Johannes Schnabel (Enercon). Barbara Bogner (Bürgermeisterin Sauerlach), Karin Lechner (Zweite Bürgermeisterin Aying) und Wolfgang Büsch (Dritter Bürgermeister Sauerlach) sowie (hinten v. l.) Michael Falkenhahn (Bürgermeister Otterfing und GmbH-Aufsichtsratsvorsitzender), Christina Willkomm (beratendes Ingenieurbüro Sing), Tobias Vogel (Enercon) und Nico Suren (Unternehmensberater Windenergie). © privat

Der Windpark der Gemeinden Otterfing, Sauerlach und Aying hat einen Meilenstein erreicht: Der Kaufvertrag für die drei Windräder ist unterzeichnet, die Firma Enercon bekam den Zuschlag. 2025 sollen die Anlagen im Hofoldinger Forst in Betrieb gehen - und den Bürgern schöne Renditen bescheren.

Otterfing – Zehn Jahre wurde zäh und langwierig geplant, jetzt im Schlussspurt geht es Schlag auf Schlag: Die Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG als gemeinsame Betreibergesellschaft der Gemeinden Otterfing, Sauerlach und Aying hat bei der Firma Enercon drei moderne Windräder bestellt. „Am 11. Dezember haben wir die Verträge unterschrieben“, berichtet Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn auf Anfrage. Das im niedersächsischem Aurich beheimatete Unternehmen wird die Anlagen nächstes Jahr bauen und mindestens 20 Jahre die Wartung übernehmen. „Wir liegen gut im Zeitplan“, freut sich Falkenhahn.

Just in dieser heißen Phase hat der Rathauschef jetzt absprachegemäß den Vorsitz des GmbH-Aufsichtsrats von Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner übernommen. „Den Bau bis zur Inbetriebnahme 2025 begleite ich, dann übernimmt der Ayinger Bürgermeister“, sagt Falkenhahn.

Noch vor Weihnachten hofft Falkenhahn auf eine schöne Bescherung durch die Bundesnetzagentur: Die GmbH hatte sich mit 16,7 Megawatt an der jüngsten EEG-Ausschreibung „Windkraft an Land“ beteiligt. Da die Ausschreibung unterzeichnet war, „sieht es wohl ganz gut für uns aus“, glaubt Falkenhahn. Man habe wohl nicht zu hoch gepokert und rechne mit einer Einspeisevergütung von zehn bis elf Cent je Kilowattstunde, garantiert für 20 Jahre.

Sobald die EEG-Vergütung feststeht, können die Kreditverträge mit den Banken festgezurrt werden. „Es gab gute Vorgespräche“, lässt der Aufsichtsratschef durchblicken. Zu finanzieren sind insgesamt 21 bis 24 Millionen Euro. Was die Windräder kosten, wollte Falkenhahn noch nicht verraten: „Es ist im Rahmen geblieben.“

Das nötige Eigenkapital in Höhe von gut sechs Millionen Euro leihen sich die drei Gemeinden nicht von Banken, sondern von ihren Bürgern. In einer erste Runde können ausschließlich sie Anteile in Höhe von 500 bis 25 000 Euro einlegen, mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einer jährlich ausbezahlten Rendite von mindestens sechs Prozent. „Je nach Windertrag könnte das sogar mehr sein“, sagt Falkenhahn, der aber auch betont: „Es bleibt eine Geldanlage – eine aus meiner Sicht sehr sichere, aber nicht völlig ohne Risiko.“

Eine formlose Umfrage jüngst in der Bürgerversammlung ergab, dass die Hälfte der 80 Besucher grundsätzlich interessiert war, sich an den Windrädern zu beteiligen. Eine Info-Veranstaltung am 22. Januar (Schulaula) soll Details des kurz darauf startenden Online-Beteiligungsverfahrens erläutern.

Falkenhahn geht davon aus, dass die erste Beteiligungsrunde, zu der nur Bürger der drei Gemeinden zugelassen sind, nicht zu einer Überzeichnung führt: „Sechs Millionen sind schon ein sportliches Ziel.“ Die zweite Beteiligungsrunde öffnet die GmbH für jedermann, laut Falkenhahn vermutlich aber nicht für Firmen: „Wir bevorzugen Privatpersonen.“

Die Arbeiten an den drei Bauplätzen im Hofoldinger Forst starten im Februar. Der Zeitplan sieht vor, im August die Fundamente zu gießen und die Türme aufzubauen. Die Rotorspitzen der Anlagen werden eine Höhe von rund 240 Metern erreichen – und damit weit sichtbare Landmarken setzen. Den ersten Strom soll der Windpark – und mit ihm das erste Windrad im Landkreis Miesbach – im Sommer 2025 einspeisen.

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