Bürgerwindpark schafft es in letzte EEG-Ausschreibung: 2024 werden die drei Anlagen gebaut

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Ein Windrad steht im Walde: So wie hier in den Wadlhauser Gräben bei Schäftlarn sollen sich ab 2025 auch im Hofoldinger Forst drei große Windräder drehen. © Andreas Höger

Die drei „Bürgerwindräder“ im Hofoldinger Forst dürfen auf eine lukrative Vergütung. Es gelang, ein Gebot für die letzte EEG-Ausschreibung des Jahres abzugeben. Wie sich Otterfinger beteiligen können, will der Bürgermeister bei der Bürgerversammlung am 23. November erklären.

Otterfing – Die drei im Hofoldinger Forst geplanten Bürgerwind-Anlagen dürfen auf eine mindestens solide Vergütung aus dem EEG-Topf hoffen. Nachdem das Landratsamt München am 4. Oktober die Genehmigung für die drei Windräder erteilt hatte, gelang es der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH und Co. KG, sich rechtzeitig an der letzten EEG-Ausschreibungsrunde 2023 „Windkraft an Land“ der Bundesnetzagentur zu beteteiligen.

Die GmbH, die getragen wird von den Gemeinden Otterfing, Sauerlach und Aying, bewirbt sich mit insgesamt 16,7 Megawatt und hat gute Chancen, eine attraktive, auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung für ihren Windstrom zu erhalten.

Wie Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) auf Anfrage erklärte, stehen in den nächsten Wochen weitere wichtige Weichenstellungen an: „Der November wird ein heißer Monat.“ Am 2. November war Abgabefrist für die EEG-Ausschreibung – das ist geschafft. Jetzt warten die Abschluss-Verhandlungen mit dem Windrad-Hersteller Enercon. „Da schaut’s ganz gut aus“, sagt der Rathauschef. Die Preise für Windräder zogen in den vergangenen zwei Jahren zwar deutlich an, die Gemeinden gehen aber immer noch von einem profitablen Windstrom-Projekt aus. „Die Wirtschaftlichkeit steht nicht infrage“, betont Falkenhahn.

Auf 21 bis 24 Millionen Euro werden die Gesamtkosten für die drei Windräder geschätzt, die auf Otterfinger, Sauerlacher und Ayinger Flur stehen sollen. Da die Windkraft-Ausschreibungen der Bundesnetzagentur in diesem Jahr deutlich unterzeichnet waren und der Windpark im Hofoldinger Forst noch vor einem sich abzeichnenden kleinen Windrad-Boom (auch in Bayern) in die Ausschreibung kommt, dürfte eine Vergütung von zehn bis elf Cent je Kilowattstunde wahrscheinlich sein.

Vom Ertrag der drei Windräder sollen besonders die Bürger der drei Gesellschafter-Gemeinden profitieren können. Die GmbH plant, über ein online-basiertes Beteiligungsverfahren rund sechs Millionen Euro Eigenkapital einzusammeln. Dafür wird eine Internet-Plattform aufgesetzt; gleichzeitig muss zumindest ein kleiner „Beteiligungsprospekt“ für Anleger erstellt werden – eine Forderung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). In der Bürgerversammlung am Donnerstag, 23. November, will Falkenhahn mehr Details erklären. Angedacht ist, dass Bürger zwischen 500 bis 25 000  Euro einlegen können.

Beteiligen will sich auch der Landkreis Miesbach, der seine finanzielle Vorleistung als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Windenergie Hofoldinger Forst in das Projekt einbringen will. Die Arge selber steht vor ihrer Auflösung, wie ihr aktueller und letzter Vorsitzender Falkenhahn erklärt: „Wir brauchen nur noch die Abschlussrechnung.“ Alle Rechte übernimmt die GmbH, die dafür eine Ablöse zahlt.

Die drei Gemeinden stecken ihre Arge-Beteiligung vermutlich als Gesellschafter direkt wieder in die GmbH; der Landkreis München (ebenfalls Arge-Mitglied) steigt aus und wird ausbezahlt. Dem Beteiligungswunsch des Landkreises Miesbach wird die GmbH wohl entsprechen – als „wertschätzendes Dankeschön“ für die Unterstützung bei der Vorplanung, wie Otterfings Bürgermeister erklärte.

An den Standplätzen der Windräder – Grundbesitzer sind die Staatsforsten – werden jetzt im Winter die Bäume gefällt. Nach der Frostphase kann gerodet werden. Im Mai könnten die Erdarbeiten beginnen, gefolgt von der Fundamentierung und dem Aufbau. 2025 sollen die drei Windräder ans Netz gehen.

Mehr Infos zum Thema finden Sie hier.

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