5000-Euro-Zuschuss vom Jobcenter: Leser diskutieren
Das Dortmunder Jobcenter hat mit seiner Maßnahme, arbeitslosen Bürgergeld-Empfängern bei unbefristeten Arbeitsverträgen bis zu 5000 Euro für ein Auto und 3000 Euro für einen Führerschein zu zahlen, eine breite Debatte ausgelöst. Die Förderungen gelten, wenn der Arbeitsplatz schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Während ein Teil der Leserinnen und Leser dieses Vorgehen als sinnvolle Unterstützung für die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt sieht, sehen es andere als Verschwendung von Steuergeld. Die Diskussion wird von beiden Seiten leidenschaftlich geführt, wie ein Blick auf die Kommentare unter dem FOCUS online-Artikel zum Thema Mobilitätszuschuss zeigt.

Mehrheit kritisiert Zuschussmodell des Jobcenters Dortmund
Rund 50 Prozent der Leserinnen und Leser lehnen die Förderung ab. Sie sehen Fehlanreize, Missbrauchsmöglichkeiten und eine ungerechte Verteilung öffentlicher Gelder – gerade im Vergleich zu arbeitenden Steuerzahlern. Zahlreiche Kommentare betonen, dass Eigenverantwortung und Leistungsgerechtigkeit untergraben werden.
„Macht echt spaß für einen Staat Leistung zu erbringen, in dem man für Faulheit belohnt und für Leistung bestraft wird. Dass sie einem dieses kranke System auch noch als "soziale Gerechtigkeit" verkaufen, ist an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen!“ Zum Originalkommentar
„Nichtstun lohnt sich also. Wer in niedrig bezahlten Berufen hart arbeitet, kann sich Führerschein und Auto schön selbst bezahlen. Der Harzer lässt sich das von der Allgemeinheit bezahlen und legt sich nach 6 Monaten wieder auf die faule Haut. Es wird hier keine Möglichkeit geben, um Missbrauchs- und Mitnahmeeffekte auszuschließen. Es ist, wie es immer ...“ Zum Originalkommentar
Skepsis und Betrugswarnungen bei der Umsetzung staatlicher Hilfen
Etwa 30 Prozent der Leserinnen und Leser äußern sich zwiegespalten. Das Förderkonzept bietet ihrer Ansicht nach zwar Chancen, wirft aber viele Fragen zur Kontrolle und Umsetzung auf. Diese Gruppe befürchtet, dass Mitnahmeeffekte oder Schlupflöcher ausgenutzt werden und fordert strengere Kontrollen.
„Was wird wenn er die Arbeit behält und kein BG mehr bezieht muss er das Geld dann zurückzahlen? Was wenn er die Arbeit verliert und wieder im BG landet? Bekommt das Auto dann der Nächste? Alles unausgegoren. Woanders zieht man dahin wo es Arbeit gibt statt aufs Amt zu hoffen. Im Extremfall wird hier der Führerschein und zusätzlich das Auto bis 5000€ gezahlt. ...“ Zum Originalkommentar
„3000€ Zuschuss für einen Roller. Dafür bekommt man eine 125er Piaggio Neu. Man kann gar nicht soviel essen wie man kot…n möchte.“ Zum Originalkommentar
„Liest sich wie am 1.April. Regeln hin, Regeln her, jeder weiß wie toll die Jobcenter im überprüfen von gemachten Angaben und Dokumenten sind. Von den angeblich wenigen Fällen, in denen das gezahlt werden soll, werden 90% erschlichene Leistung sein.“ Zum Originalkommentar
Zustimmung: Hoffnung auf Wiedereingliederung und Kostenersparnis
Für 15 Prozent der Leserinnen und Leser gilt das Dortmunder Modell als vernünftiger Weg für die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit – vorausgesetzt, die Angebote werden systematisch kontrolliert. Sie sehen darin eine lohnende Investition mit Zukunftspotenzial.
„Da ist ja die Creme unserer Gesellschaft am Kommentieren. Neid, Missgunst, wie unzufrieden kann man mit seinem Leben sein ? Wenn durch diesen Peanuts-Betrag der BGler wieder in Lohn und Brot kommt, gut angelegtes Geld.“ Zum Originalkommentar
„Mal angenommen das ganze geht geordnet und gut kontrolliert über die Bühne: Was ist besser: 8000 Euro und raus aus dem Bürgergeld oder ewig weiter zahlen?“ Zum Originalkommentar
„Den ganzen Artikel statt nur die Überschrift lesen macht Sinn. Ein Job muss nachgewiesen werden, Nachweis das die Arbeitsstelle nicht mit Öffis erreichbar ist und in Dortmund geht man von ca 10 Fällen im Jahr aus. Wenns dann mit dem Job so klappt finde ich das ganz ok.“ Zum Originalkommentar
Ironie und Randthemen: Spott über staatliche Zuschüsse
Rund 5 Prozent der Kommentare gehen humorvoll oder ironisch mit der Vorlage um. Sie fordern etwa Fördergelder für unrealistische Beispiele oder machen sich in spöttischen Bemerkungen über das Subventionssystem Luft.
„Ich vermisse die Höhe des Zuschusses für den Privatfliegers…..“ Zum Originalkommentar
„Auch das Benzin sowie der Ölwechsel sollte vom Jobcenter übernommen werden.“ Zum Originalkommentar
„Ich möchte auch einen Zuschuss für ein Haus im Ausland, hier ist es nicht mehr auszuhalten“ Zum Originalkommentar
Fazit: Polarisierte Haltung zur Dortmunder Jobcenter-Initiative – Wie gelingt faire Förderung?
Der Zuschuss des Dortmunder Jobcenters für ein Auto oder einen Führerschein sorgt unter den Leserinnen und Lesern also für Kontroversen. Während die einen massive Fehlsteuerungen befürchten, erkennen andere das Potenzial zu mehr Beschäftigung und sinkender Langzeitarbeitslosigkeit – vorausgesetzt, die Kontrollen greifen. Die zentrale Frage bleibt: Kann staatliche Mobilitätsförderung tatsächlich Kosten sparen, oder überwiegen langfristig die Risiken von Missbrauch?
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