Lieber sterben als von Migranten gepflegt? Experte provoziert beim Thema Pflegekrise
Im ARD-Presseclub am Sonntag äußerte Soziologe Stefan Schulz einen provokanten Vergleich zum Thema Pflegekrise. Laut dem Publizisten lasse sich der dramatische Mangel an Pflegekräften nur mit Hilfe von Zuwanderung lösen. Alternativ müsse Deutschland bewusst eine höhere Sterberate in Kauf nehmen.
Japanisches Modell: Lieber höhere Sterberate als mehr Migration
Ähnlich sei dies auch schon in Japan geschehen: "Hier entscheidet sich Deutschland allmählich für das japanische Modell: 'Lieber früher sterben als von den Vietnamesen gepflegt werden.' Das hat man in Japan in einer großen Diskussion einfach geklärt und das Land war sich einig: Wir sterben lieber früher. Das könnte man in Deutschland dann auch mal ehrlich diskutieren, ob wir dazu bereit sind, das in Kauf zu nehmen, denn das große ausgeklammerte Thema ist natürlich Pflege."
Schulz: Pflegesystem ohne Migration zu fragil
Ohne ausländische Pflegekräfte sei das derzeitige System zu fragil, so Schulz. Mit seinen provokanten Aussagen stößt er online auf viel Zustimmung. Ein User schreibt auf X: "Es ist vielen Bürgern nicht bewusst, dass wir Zuwanderung brauchen, damit der 70-Jährige nicht den 90-Jährigen pflegen muss. Rechts-Deutschland, das Migration ablehnt, wird als erstes davon betroffen sein." Doch auch Kritik an der Sichtweise von Schulz findet sich in den Kommentaren: "Von den 20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten höchstens zwei bis drei Prozent in der Altenpflege. Aber 30 bis 50 Prozent werden früher oder später selbst zum Pflegefall", schreibt ein anderer.