Regionalplan „Energieversorgung“: Münsings Gemeinderat nennt zwei mögliche Standorte für Windkraft
Münsings Gemeinderat schlägt nach einer gründlichen Prüfung zwei mögliche Standorte nahe Eurasburg und Icking für Windkraftanlagen vor.
Münsing – Wenn die Gemeinden nicht von sich aus mögliche Standorte für Windkraft benennen, könnte der Freistaat nach der neuen Rechtsprechung bald überall im Außenbereich Windräder bauen. Der Münsinger Gemeinderat beschloss daher in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, zwei aus seiner Sicht verträgliche Bereiche für Windenergie, sogenannte Suchräume, vorzuschlagen. Die Kommunen waren dazu im Rahmen der Fortschreibung des Regionalplans „Energieversorgung“ aufgefordert worden.
Bauamtsleiter Stephan Lanzinger hatte sich die Mühe gemacht, einige Flächen gründlich zu prüfen. Ein wichtiges Kriterium war – so will es auch das Leitbild der Gemeinde – dass die Anlagen das Orts- und Landschaftsbild so wenig wie möglich beeinträchtigen. Deshalb wurden Gebiete entlang der Autobahn A95, beziehungsweise im Nahbereich der Autobahn, bevorzugt.
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Die erste mögliche Fläche mit der Bezeichnung TÖL 56 befindet sich im Nordosten, an der Grenze zwischen Münsing und Dorfen/Icking. Sie hat jedoch laut Lanzinger zwei Nachteile. Erstens gehört sie mehreren Eigentümern und zweitens müssen die Flugzeuge des Fliegerhorsts Lechfeld das Gebiet überfliegen können, sodass für die Windräder eine Höhenbeschränkung gelten würde. Die modernen Anlagen würden aber immer höher gebaut, 80 Meter seien die Regel.
Der zweite Suchraum, TÖL 70, liegt im Süden, in einem Waldgebiet auf dem Tischberg zwischen Sankt Heinrich und der Gemeinde Eurasburg. Hier wären Lanzinger zufolge mehrere Anlagen denkbar. Der Wald gehöre den Bayerischen Staatsforsten, die der Windkraft grundsätzlich positiv gegenüberstünden. Sie böten zudem unterschiedliche Bürgerbeteiligungs-Modelle an. Womöglich lebten in dem Gebiet aber geschützte Arten.
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Zweiter Bürgermeister Josef Strobl (Wählergruppe Münsing), der für die Gemeinde an einer Infoveranstaltung zum Regionalplan „Energieversorgung“ teilgenommen hat, sagte, es werde wohl auf einen Standort im Norden des Landkreises hinauslaufen. Der Süden und Garmisch-Partenkirchen, das auch zur Region gehöre, verfügten kaum über mögliche Flächen. Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) erinnerte daran, dass Münsing gegenüber der Windkraft „immer aufgeschlossen“ gewesen sei. TANJA LÜHR