Elektroautos als Gebrauchtwagen: Hoher Wertverlust wird für Händler zum Problem
Die Zahl der gebrauchten Elektroautos nimmt zu – doch der Wertverlust ist teils massiv. Vor allem für Händler hat das Konsequenzen.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vermeldete bei den Neuzulassungen von Elektroautos im Jahr 2023 einen Rekord: 524.219 Stromer wurden zum ersten Mal zugelassen – so viele wie noch nie zuvor. Doch wie es in Sachen Elektromobilität weitergeht, ist ungewiss – zuletzt gab es herbe Rückschläge. So wurde beispielsweise die Förderung der Stromer durch den Umweltbonus überraschend gestrichen – und auch an anderer Stelle erweisen sich E-Autos ganz offensichtlich wesentlich problematischer als angenommen: Der Autovermieter Hertz beispielsweise hat seine Elektroauto-Pläne deutlich korrigiert. Ein Drittel seiner Stromer will das Unternehmen verkaufen und wieder vermehrt auf Verbrenner setzen. Ähnlich ist es bei Sixt: hier trennt man sich von Tesla-Fahrzeugen. Beide Vermieter begründen ihr Vorgehen unter anderem mit mangelnder Nachfrage – aber auch mit zu niedrigen Restwerten.
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Nachlässe beim Kauf von neuen Elektroautos drückt auf die Gebrauchtwagenpreise
Im Klartext heißt das: Für gebrauchte Elektroautos bekommt man zu wenig Geld. Das Problem betrifft aber nicht nur Firmen mit großen Flotten, sondern auch den Privatmarkt. Noch ist die Menge an gebrauchten BEV (Battery Electric Vehicle) klein: Laut der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) haben im Jahr 2023 knapp 100.000 gebrauchte Stromer den Besitzer gewechselt – keine zwei Prozent der Besitzumschreibungen. Doch wie es in dem DAT-Bericht heißt, werde es für den Handel schwer werden, stabile Gebrauchtwagenpreise durchzusetzen, weil „die gebrauchten BEV nahezu allesamt mit massiven Nachlässen aka ,Prämien‘ in den Markt kamen.“

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Gebrauchtwagenhändler klagen über E-Autos als Ladenhüter
Die Rheinische Post hat einige Autohändler in Düsseldorf zum Thema Elektroauto befragt, viele wollen das Geschäft mit den Stromern aufgeben. „Mit Tesla haben wir ein Problem“, sagte der Verkaufsleiter von „B&K Sportwagen“ gegenüber der Zeitung. „manche davon stehen sich echt die Reifen ins Auto.“ Er wolle nun die Preise reduzieren. Ein anderer Händler berichtet von 15.000 Euro Verlust mit dem Verkauf eines Tesla.
Im Vergleich zum Vorjahr: E-Autos die Antriebsart mit dem höchsten Wertverlust
Auch der Online-Marktplatz autoscout24 bestätigt den Trend. Im Rückblick auf das Jahr 2023 heißt es in einem Bericht der Plattform: „E-Autos sind die Antriebsart mit dem höchsten Wertverlust.“ Im Vergleich zum Vorjahr gaben Stromer mit einem Durchschnittspreis von 36.703 Euro um 17 Prozent nach.
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Wer auf der Suche nach einem gebrauchten Elektroauto ist, der sollte einige Dinge beachten. Unter anderem ist es besonders wichtig, sich über den Zustand der Batterie zu informieren – Autoclubs und Prüfgesellschaften bieten gegen eine Gebühr entsprechende Checks mit Zertifikat an. Das Geld ist in aller Regel gut angelegt, denn der Akku ist das teuerste Bauteil eines Elektroautos – wenn er beschädigt ist, droht oft ein wirtschaftlicher Totalschaden.