Journalisten haben die Namen russischer Soldaten identifiziert, die während des Angriffs auf Kiew im Februar und März 2022 verwundet und anschließend in Krankenhäusern in Gomel und Khoiniki, Belarus, behandelt wurden. Laut „Radio Liberty" umfasst die Liste 898 russische Soldaten, darunter Spezialkräfte, Fallschirmjäger und Nationalgardisten. Einige dieser Soldaten könnten möglicherweise an Kriegsverbrechen in der Region Kiew beteiligt gewesen sein.
Russische Eliteeinheiten in Belarus versorgt
Journalisten haben herausgefunden, dass belarussische Krankenhäuser russische Soldaten behandelten, deren Einsatz bei der versuchten Eroberung von Kiew im März 2022 bisher nicht offiziell dokumentiert war. Betroffen sind laut "Radio Liberty" vor allem Spezialeinheiten, die in Russland als Eliteeinheiten gelten, stationiert in Kubinka und Solnetschnogorsk. Das Datenleck zeigt auch, dass nach den Kämpfen um Kiew und Tschernihiw weitere Elitekämpfer aus Städten wie Chabarowsk und Tambow zur Behandlung nach Belarus geschickt wurden.
Russische Nationalgarde in Gomel behandelt
Krankenhausunterlagen aus Gomel zeigen, dass auch 68 Soldaten der russischen Nationalgarde aus Kemerowo-Kuzbass dort behandelt wurden. Dazu zählen die SOBR-Einsatztruppe und die OMON-Spezialeinheit, die oft bei Protesten eingesetzt werden. Journalisten verglichen die Verletzungsdaten mit Dokumenten, die nach der Befreiung der Region Kiew gefunden wurden. Ukrainische Behörden beschuldigen laut "Radio Liberty" Mitglieder dieser Einheiten, am 25. Februar in Hostomel Zivilisten erschossen zu haben. Fünf Soldaten werden des Mordes verdächtigt.