Mindestens sieben Todesopfer: Russland greift Kiew und Odessa massiv mit Drohnen und Raketen an

Erneut hat Russland die Ukraine in der Nacht mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa starben Behördenangaben zufolge mindestens zwei Menschen. Bei heftigen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew wurden ebenfalls vier Verletzte gemeldet. Laut dem "Kyiv Independent" starben in der gesamten Ukraine mindestens sieben Menschen durch die russischen Attacken.

Geburtsklinik in Odessa beschädigt

Nach Angaben eines dpa-Reporters war nachts starkes Flugabwehrfeuer über der Hauptstadt zu hören, über dem Zentrum zogen Rauchschwaden vorbei. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Medienberichten zufolge waren in der Stadt Explosionen zu hören. Die Militärverwaltung meldete Schäden in mindestens drei von zehn Stadtbezirken. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram von brennenden Autos und herabfallenden Trümmerteilen auf das Gelände einer Schule.

In Odessa kamen infolge der Angriffe zudem zehn Menschen verletzt ins Krankenhaus, wie Bürgermeister Hennadij Truchanow mitteilte. Der "Kyiv Independent" berichtete, in der Stadt sei unter anderem eine Entbindungsklinik beschädigt worden. 

Rekordangriff nur eine Nacht zuvor

Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die benachbarte Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Zum Einsatz gekommen seien 479 Kampfdrohnen des Typs Shahed und deren Attrappen, 4 Hyperschallraketen des Typs Kinschal, 14 verschiedene Marschflugkörper und 2 Luft-Boden-Raketen des Typs Ch-31, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte. 

Mit ihren charakteristischen Deltaflügeln und einem lauten Benzinmotor ist die Schahed-136 leicht auszumachen
Eine Schahed-136-Drohne im Flug Roman Petushkov/REUTERS

Jermak fordert Reaktion

"Russland lügt jeden Tag über seinen Wunsch zu Frieden und greift jeden Tag Menschen an", schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram. Es sei nun die Zeit für Sanktionen und Waffenlieferungen. "Es ist Zeit für alle endgültig die Tatsache anzunehmen, dass Russland ausschließlich Schläge begreift und nicht rationale Worte." Die Ukrainer seien nicht zu brechen.