Der Miesbacher Stadtrat hat den Bau eines Skateparks in der Haidmühl beschlossen. Mit 150.000 Euro finanziert die Stadt die Anlage, die in zwei Phasen entstehen soll.
Miesbach – Es hat lange gedauert, doch nun wird es konkret. Miesbach soll endlich einen Skatepark bekommen. In zwei Abschnitten soll eine Anlage in der Haidmühl, unter der B472, entstehen. Die Stadt bezahlt dafür 150.000 Euro. Das hat der Stadtrat beschlossen.
Jugendreferent Christian Mittermaier (CSU) ist froh, „dass es jetzt eigentlich nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie geht“. Die Freude teilt Markus Seemüller (FL), kritisierte aber die Pläne hinsichtlich der Verantwortlichkeit. Vorgesehen ist nämlich, dass der Verein Skateboarding Miesbach die Anlage baut, diese dann in den Besitz der Stadt übergeht, die wiederum Betrieb und Unterhalt trägt.
„Ich frage mich, wieso das nicht die Stadt baut“, monierte Seemüller. Für ihn ist das „eine städtische Aufgabe“. Zudem bezweifelt Seemüller, dass der Bau des Skateparks dem Vereinszweck entspricht. Die Verantwortung möchte er nicht den jungen Vereinsvertretern aufbürden.
Endlich Realität: Miesbach plant seinen ersten Skatepark in der Haidmühl
Vorstand Yannick Datzer und Samuel Erlacher hatten ihre Pläne im Gremium vorgestellt. Die beiden Architekturstudenten haben eine Anlage entworfen, die in zwei Phasen gebaut werden soll. Zunächst soll ein anfängerfreundlicher Park entstehen, „mit eher einfachen Obstacles“, wie Erlacher sagte. Damit werde der Einstieg für Kinder und Jugendliche erleichtert, ohne dass dies zu Lasten der Attraktivität für Fortgeschrittene geht. Könner, sagte Erlacher, „können da genauso skaten“.
Entscheidend ist jedoch, dass hochwertig gebaut wird. Deutlich sprachen sich die Vereinsvertreter deshalb dafür aus, Fachfirmen zu beauftragen: „Wenn der Park nicht gut gemacht ist, wird er nicht angenommen.“ Für Phase eins rechnen Datzer und Erlacher mit Gesamtkosten von 200.000 Euro, 50.000 Euro – „ein gutes Ziel“, findet Bürgermeister Gerhard Braunmiller – möchte der Verein über Spenden selber aufbringen. Weitere 250.000 Euro wird der zweite Abschnitt kosten, der dann einen Rundkurs ermöglicht und das Angebot vor allem für gute Skateboarder erweitert.
Zwei Phasen, viele Pläne: Vom Anfänger- bis zum Profi-Bereich mit Fachfirmen gebaut
Die Teilung in zwei Phasen hält Paul Fertl (SPD) für gut und geeignet, während Astrid Güldner (Grüne) befürchtet, dass das Projekt nach dem ersten Bauabschnitt ins Stocken geraten und letztlich nicht darüber hinaus kommen könnte. Dass die Stadt den Bau übernimmt, sieht sie durchaus kritisch. Allein wegen der sonst nötigen Ausschreibungsverfahren, sagte sie, könne es besser sein, wenn nicht die Stadt baut.
Allerdings hofft sie auf mehr Unterstützung für den Verein aus dem Rathaus. „Das ist mir zu wenig“, betonte die Vize-Bürgermeisterin und erwartet, dass sich die Stadt mehr einbringt – beispielsweise beim Generieren von Fördermitteln. „Die Stadt sollte mit ihrer Expertise unterstützen“, sagte dazu Fertl. Bürgermeister Braunmiller widersprach der Darstellung, die Stadt würde das Projekt nicht genug fördern.
Kontroverse um Verantwortlichkeit: Verein oder Stadt – wer baut den Skatepark?
Er verwies auf den Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro: „Wir unterstützen das voll.“ Dem stimmte Franz Mayer (CSU) zu und ergänzte: „Die Stadt hat noch keinen Verein im Stich gelassen.“ Christian Mittermaier regte eine Bauherrengemeinschaft an. Wie Kämmerer Josef Schäffler erklärte, gehe es im nächsten Schritt darum, den konkreten Weg festzulegen.
Der werde zwischen der Stadt und dem Verein vertraglich fixiert – in einer für beide Seiten guten Lösung. Dem stimmte das Gremium ebenso zu wie einem städtischen Zuschuss in Höhe von 150.000 Euro. Dieser wird „bereit“ und nicht „in Aussicht“ gestellt, änderte das Gremium den Beschluss kurzfristig. Es geht nur noch ums Wie, nicht ums Ob.
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