Gab es einst Leben auf dem Mars? Forscher machen Durchbruch
Der Nasa-Rover „Curiosity“ macht einen bahnbrechenden Fund. Was er entdeckt hat, könnte die Geschichte des Mars neu schreiben.
Calgary – Der Mars gilt als einer der spannendsten Himmelskörper im Sonnensystem, denn auf ihm könnte einst Wasser existiert und Leben möglich gewesen sein. Doch trotz intensiver Forschung sind viele Geheimnisse des roten Planeten bisher ungelöst. Besonders spannend ist die Frage, ob der Mars einst tatsächlich Bedingungen aufwies, die Leben ermöglichten. Eine aktuelle Entdeckung des Nasa-Rovers „Curiosity“ liefert neue Hinweise auf die frühere Bewohnbarkeit des Mars.
Seit 2012 untersucht „Curiosity“ den Gale-Krater, ein Gebiet, das aufgrund seiner geologischen Vielfalt als besonders vielversprechend gilt. Nun hat der Rover an drei Bohrstellen Siderit entdeckt – ein Eisenkarbonat, das in der Forschung als bedeutender Indikator für vergangene Umweltbedingungen gilt. Die Analyse der Funde zeigt, dass die Atmosphäre des Mars einst reich an Kohlendioxid war. Diese dichte CO₂-Schicht ermöglichte es, flüssiges Wasser auf der Oberfläche zu halten.
Nasa-Rover entdeckt Hinweis auf Bewohnbarkeit des Mars
„Die Entdeckung großer Kohlenstoffvorkommen im Gale-Krater ist ein überraschender und zugleich wichtiger Durchbruch in unserem Verständnis der geologischen und atmosphärischen Entwicklung des Mars“, erklärt Ben Tutolo von der Universität Calgary, der die Ergebnisse gemeinsam mit einem Forschungsteam in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht hat.
Laut Tutolo zeigt der Fund, dass der Mars bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bewohnbar war. „Der Planet war bewohnbar, doch dann begann das CO₂, das den Planeten erwärmt hatte, in Form von Siderit auszufallen, was wahrscheinlich die Fähigkeit des Mars, warm zu bleiben, beeinträchtigte“, erklärt der Experte. Die Entdeckung des Mars-Rovers wirft neue Fragen auf: Wie viel CO₂ wurde tatsächlich in Gestein gebunden? Und wie schnell verlief dieser Prozess? Die Beantwortung dieser Fragen könnte helfen, die geologische und atmosphärische Geschichte des Mars besser zu verstehen.
Umwandlung von CO₂ ist auch wichtig für die Erde
Die Forschung liefert nicht nur Erkenntnisse über die Vergangenheit des Mars, sondern bietet auch Anknüpfungspunkte für die Entwicklung neuer Technologien. Tutolo sieht hier auch Verbindungen zur Erde: „Wenn wir mehr über die Mechanismen der Bildung dieser Mineralien auf dem Mars erfahren, können wir besser verstehen, wie wir das auf der Erde tun können.“
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Die Studienergebnisse verdeutlichen, wie empfindlich die Bedingungen für die Bewohnbarkeit eines Planeten sind. Schon geringe Veränderungen in der Atmosphäre können weitreichende Auswirkungen haben. „Die Untersuchung des Zusammenbruchs der warmen und feuchten Frühzeit des Mars zeigt uns auch, dass die Bewohnbarkeit eine sehr fragile Sache ist“, betont Tutolo. Gleichzeitig unterstreichen die Ergebnisse die Einzigartigkeit der Erde. „Das Bemerkenswerteste an der Erde ist, dass sie bewohnbar ist – und das schon seit mindestens vier Milliarden Jahren“, so Tutolo. „Mit dem Mars ist etwas passiert, was mit der Erde nicht passiert ist.“ (tab)