Die Ukraine greift immer wieder Ziele im Kaukasus an. Die Attacken richten sich gegen Polizei- und Militärstützpunkte. Machthaber Kadyrow tobt.
Grosny – Die Ukraine setzt ihre Angriffe auf Tschetschenien weiter fort. Gleich mehrere Drohnen sind am Sonntagmorgen (15. Dezember) in Grosny eingeschlagen. Auf Videos ist deutlich der Moment des Einschlags zu sehen.
Ukraine nimmt Kadyrow-Spezialeinheit in Tschetschenien unter Beschuss
Ziel der Angriffe in der Hauptstadt der russischen Teilrepublik waren den oppositionellen Telegramkanälen NIYSO und Ostoroschno Nowost zufolge Stützpunkte der mobilen Spezialeinheit der Polizei (OMON) sowie ein Armeecamp, das häufig für die Entsendung von Personal in die Ukraine genutzt wird. Zu Schäden und Opfern gibt es noch keine Angaben.
Offiziell haben sich die Behörden bisher nicht zu der Drohnenattacke geäußert. Dabei ist es seit Monatsbeginn bereits der dritte mutmaßlich ukrainische Angriff auf Tschetschenien im Ukraine-Krieg. Erst vor wenigen Tagen waren bei einer ähnlichen Attacke auf eine Kaserne mehrere Soldaten verletzt worden.
Ukraine greift immer wieder Tschetschenien an – Kadyrow droht mit Rache
Der Angriff hatte den Zorn von Ramsan Kadyrow hervorgerufen. Der Republikchef kündigte Vergeltung für den Angriff an. Er wolle „400 Ukrainer, Komplizen der Nato, töten“, schrieb Kadyrow auf Telegram. „Eine Reserve von 84.000 Freiwilligen und Kämpfern aus der Tschetschenischen Republik steht bereit, auf den ersten Befehl hin an die Front zu ziehen.“
In Tschetschenien hatte es am Anfang des Monats und im Oktober ebenfalls Drohnenangriffe gegeben. Am 4. Dezember hatte eine ukrainische Drohne laut Kadyrow ein Polizeigebäude in Grosny getroffen und dabei Zivilpersonen verletzt. Im Oktober hatte es demnach einen Angriff auf eine russische Militärakademie in der Nähe von Grosny gegeben.
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Kadyrow gilt als treuer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin und als Hardliner im Ukraine-Krieg. Die Teilrepublik hat verhältnismäßig viele Soldaten in das Nachbarland geschickt. (cs/dpa)