Sorge vor Putins Super-Rakete: EU rüttelt an Scholz‘ roter Linie - Experten entlarven Kreml-Lüge
Angesichts verstärkter russischer Raketenangriffe im Ukraine-Krieg drängt eine EU-Politikerin auf eine Taurus-Lieferung. Deutschland blockt weiter ab.
Brüssel – Inmitten der eskalierenden militärischen Lage im Ukraine-Krieg hat die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, eine rasche Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gefordert. Diese Forderung erfolgt vor dem Hintergrund verstärkter Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine, bei denen Putins Armee wohl die neuen Mittelstreckenrakete Oreshnik eingesetzt haben soll. Diese Attacken würden laut Metsola eine entschlossene Antwort der internationalen Gemeinschaft erfordern.
Reaktion auf Putin-Rakete: Taurus-Freigabe für Einsatz im Ukraine-Krieg gefordert
Gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte EU-Politikerin Metsola über die geforderten Taurus-Lieferungen: „Ja, das ist auch die Position des EU-Parlaments. Es gibt breite Unterstützung für diese Forderung. Wir werden sehen, ob es nach der Bundestagswahl zu einer entsprechenden Kursänderung kommt.“
Die Diskussion um die Lieferung von Taurus-Raketen wurde durch die jüngste Entscheidung von US-Präsident Joe Biden neu entfacht, der den Einsatz amerikanischer ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland genehmigt hat. Während diese Raketen eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben, verfügen die Taurus-Raketen über eine Reichweite von 500 Kilometern, was sie zu einem strategisch wichtigen Instrument für die ukrainische Verteidigung machen könnte. Wohl als Reaktion auf die ATACMS-Freigabe hat Putin seine Raketenangriffe im Ukraine-Krieg intensiviert – und medienwirksam den Angriff mit einer Mittelstreckenkarete des Typs Oreshnik inszeniert.
Taurus im Ukraine-Krieg: Scholz blockt ab – EU-Politikerin drängt zur Eile
Innerhalb der deutschen Regierung gibt es jedoch unterschiedliche Positionen zu dieser Frage. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich gegen die Lieferung von Taurus-Raketen ausgesprochen, da er befürchtet, dass Deutschland dadurch deutlich stärker in den Ukraine-Krieg hineingezogen zu werden. Demgegenüber befürworten die FDP und die Grünen die Lieferung, um die Ukraine in ihrer Verteidigung zu unterstützen.
Metsola verwies bei ihrer Taurus-Forderung darauf, dass die ukrainischen Verteidiger unter Zeitdruck stünden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe zu Recht betont, dass die Ukraine nicht ewig auf schlagkräftige Waffenhilfe warten könne, nur weil immer gerade Wahlen in einem westlichen Land anstehen würden – während in der Ukraine jeden Tag Menschen im Krieg sterben. Derweil sollen zahlreiche Soldaten aus Putins Armee desertieren.
Zweifel an Putin-Rakete: Experten sehen Täuschung im Ukraine-Krieg
Die Forderung von Metsola kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Russland seine Raketenoffensive intensiviert hat. Jüngst wurde die Ukraine von der neuen Oreshnik-Rakete getroffen, die von russischen Offiziellen als technologischer Durchbruch gefeiert wird. Auch Russlands Präsident lobt sie weiterhin. Laut dem Institute for the Study of War (ISW) könnte Russland jedoch die Fähigkeiten der Oreshnik-Rakete übertrieben darstellen, um den Westen einzuschüchtern.
Meine news
„Russland profitiert von der rhetorischen Aufregung rund um den Angriff vom 21. November und hofft wahrscheinlich, dass die Besorgnis über den Raketenstart von Oreschnik den Westen dazu bewegen wird, seine Unterstützung für die Ukraine zurückzufahren“, urteilen die Analysten von ISW. Laut Putin basiert die Oreschnik-Rakete auf fortschrittlicher Technologie und ist keine Modernisierung sowjetischer Entwürfe. Zudem wird sie bereits für die Massenproduktion vorbereitet. US-Beamte haben indes bestätigt, dass es sich um eine Mittelstreckenrakete handelt, die von der Interkontinentalrakete RS-26 Rubezh weiterentwickelt wurde. (fbu/dpa)