„Bayernweit einzigartig“: Immer wieder freitags – Aktionen sollen Kunden in die Innenstädte locken

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Von Fußball-Europameisterschaft bis zum Oktoberfest: Für jeden „Innenstadt-Freitag“ haben sich die Organisatoren verschiedene Mottos ausgedacht, die in allen teilnehmenden Orten umgesetzt werden. Für jeden Aktionstag gibt es ein Motto Imagefilm als weitere Werbemaßnahme © Arndt Pröhl

Der „Innenstadt-Freitag“ soll ab Mai in mehreren Städten im Oberland Werbung für den stationären Einzelhandel machen. Die Organisatoren haben sich einiges einfallen lassen.

Bad Tölz – Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, Leerstände in den Innenstädten und die immer stärkere Konkurrenz im Internet: Der stationäre Einzelhandel steht vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund hat sich vor rund drei Jahren die „Aktionsgemeinschaft Innenstadt“ gebildet, ein loser Zusammenschluss von Gewerbevereinen aus dem Oberland. Bei einem Pressegespräch am Dienstag im Tölzer Rathaus präsentierte der Verbund ein neues Konzept: den „Innenstadt-Freitag“.

Jeden Monat gibt‘s einen „Innenstadt-Freitag“ im Oberland

„Wir haben schnell festgestellt, dass wir auch nach Corona in den Innenstädten Probleme haben“, sagte Projektorganisator André Liebe. Daraufhin sei die Idee des „Innenstadt-Freitags“ wieder aufgekommen, die zwischenzeitlich „in der Schublade verschwunden“ war. Auch das bayerische Wirtschaftsministerium sei interessiert gewesen.

Von Mai bis Oktober führt die Aktionsgemeinschaft an jedem ersten Freitag im Monat den „Innenstadt-Freitag“ durch. Für jeden Aktionstag haben sich die Organisatoren ein eigenes Motto überlegt, das in allen teilnehmenden Orten gilt. Die Themen reichen dabei von der Fußball-EM bis hin zum Oktoberfest. Bad Tölz, Geretsried, Lenggries, Murnau, Penzberg, Weilheim und Garmisch-Partenkirchen machen bei dem Projekt mit. „Der ,Innenstadt-Freitag‘ ist bayernweit einzigartig“, sagte Liebe. Überraschend nicht dabei ist Wolfratshausen. Die dortige Interessenvertretung habe auf Mails nicht geantwortet, erklärte der Organisator.

Einzelhändler wollen Kunden den roten Teppich ausrollen

Startschuss für den Aktionstag ist am Freitag, 3. Mai, unter dem Motto: „Das Oberland blüht auf“. Mitmachen wollen Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister. In Bad Tölz etwa sind es 23 Geschäfte, wie Andreas Munkert vom Unternehmerverein „Wir für Tölz“ erklärte. In der Kurstadt will man Kunden einen roten Teppich ausrollen, kündigte Munkert an. Außerdem sollen bienenfreundliche Blumen verschenkt werden. Auch Kunstausstellungen soll es in der Tölzer Innenstadt geben.

Die Aktionsgemeinschaft profitiert dabei auch vom Förderprogramm „Neue Läden und neue Ideen für Bayerns Innenstädte“. 58.500 Euro stemmen die Organisatoren in Eigenleistung, dieser Betrag wird vom Freistaat verdoppelt. Ziel ist es, die Bürger für die Bedeutung von lebendigen Ortszentren zu sensibilisieren und Anreize zum Einkaufen in der Innenstadt zu schaffen.

Aktion verbreitet Aufbruchstimmung

Rudi Utzinger vom Geretsrieder Einzelhandelsverein Procit verspürte eine „Aufbruchstimmung“ durch die Aktionsgemeinschaft. „Es ist ein Lichtblick, dass sich hier mehrere Städte und Gemeinden vernetzen und zusammenarbeiten“, sagte er. In Geretsried ist in den vergangenen Jahren ein komplett neues Stadtzentrum entstanden. Sechs Jahre Bauarbeiten seien eine „schwierige Zeit“ gewesen. Jetzt freue er sich über die „tolle neue Innenstadt“, sagte Utzinger. Es gehe nun darum, einen Neustart zu vollziehen und gemeinsam mit den bestehenden Einzelhändlern „frischen Wind reinzubringen“. Dazu müsse man auch gezielt junge Leute ansprechen.

Infos zum Innenstadt-Freitag

Weitere Infos gibt es im Internet auf www.innenstadt-freitag.de. Zum Auftakt des „Innenstadt-Freitags“ am 3. Mai findet ein Gewinnspiel unter dem Motto „Du und dein Lieblingsladen“ statt. Teilnehmen kann jeder, der sich an diesem Tag in einem der teilnehmenden Orte vor seinem Lieblingsladen, -restaurant oder -café fotografiert. Das Bild wird entweder per E-Mail an info@innenstadt-freitag.de oder an den Instagram-Account von „Innenstadt-Freitag“ geschickt. Zu gewinnen gibt es Einkaufsgutscheine.

Für die teilnehmenden Gemeinden soll dazu ein Imagefilm entstehen, untermalt mit einem Cover des Lieds „Lang scho nimma g’sehn“ von Haindling. „Davon können die Innenstädte ein Lied singen“, sagte Axel Berger von „Wir für Tölz“, der die Idee zu dem Film hatte. Mit einem Videoteam und Drohnen sollen besonders die „Zuckerperspektiven“ der Innenstädte festgehalten werden. Auch der Ursprung dieser Idee lag in der Corona-Zeit, sagte Berger. Somit passe der Song perfekt zu dem Hintergedanken des „Innenstadt-Freitags“.

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Was die Zukunft des „Innenstadt-Freitags“ über 2024 hinaus betrifft, zeigte sich Organisator André Liebe optimistisch. Es gebe bereits lose Überlegungen. „Aber vor dem zweiten müssen wir den ersten Schritt erfolgreich gehen“, sagte Liebe abschließend.

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