TSV will Eisstadion nicht mehr weiterbetreiben – im Eishockey-Umfeld formiert sich Widerstand

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Eishockey-Abteilungsleiterin Lisa Steidl und TSV-Präsident Stefan Rießenberger. © Florian Zerhoch

Der Turn- und Sportverein Peißenberg fasst einen folgenschweren Beschluss: Er will das über 50 Jahre alte Eisstadion nicht mehr weiterbetreiben. Bei Eishockey-Freunden kommt das gar nicht gut an.

Peißenberg – Nun ist es fix: Der Hauptverein des TSV Peißenberg wird das über 50 Jahre alte Eisstadion an der Pestalozzistraße nach der Beendigung der laufenden Saison im Frühjahr 2025 nicht mehr weiterbetreiben. Der Beschluss wurde auf einer internen Vereinsratssitzung am Donnerstag vom TSV-Präsidium bekannt gegeben.

Bei der Begründung verweist die Vereinsführung darauf, dass die „Miners“, also die Eishockeysparte des TSV Peißenberg, nicht die von ihr geforderte Jahresbeteiligung an der Finanzierung des Eisstadions von 100 000 Euro aufbringen könne. Selbiges war auf einer Jahreshauptversammlung in einer Beschlussfassung als Bedingung für den Weiterbetrieb vorgegeben worden.

Hohe Verschuldung sei nicht tragbar

Wie bereits berichtet, hatte der Hauptverein einen Investitionsplan vorgelegt. Ohne eine entsprechende Beteiligung der Nutzer sieht das Präsidium keine Möglichkeit mehr, den Eishallenbetrieb zu stemmen. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich nach Angaben des Vereins auf rund 300 000 Euro pro Jahr, wobei die Subventionszahlungen der Gemeinde (rund 90 000 Euro pro Jahr) bereits gegengerechnet sind.

Eine Verschuldung für den Eissport in Millionenhöhe (unter anderem für die Errichtung eines neuen Kabinentrakts und diversen Instandhaltungsmaßnahmen), so heißt es, wäre nicht tragbar und das finanzielle Risiko auch für die anderen TSV-Sparten zu hoch.

Petition für Erhalt des Eisstadions

Im Eishockey-Umfeld formiert sich indes Widerstand. In einer kurz nach der Vereinsratssitzung verschickten Mitteilung an ihre Mitglieder sprechen die Miners unter dem Motto „Seite an Seite für die Eissporthalle“ von einer „klaren Marschrichtung“, dass es auch nach dem 1. April 2025 ein Eisstadion in Peißenberg geben wird. Es wird auf „sehr konstruktive Treffen einer Interessensgemeinschaft“ verwiesen, die bereits „viele Varianten für den Weiterbetrieb“ erörtert habe. Eine GmbH-Gründung zum Betrieb des Eisstadions wurde von den Miners bislang trotz Angebot des Hauptvereins ausgeschlagen.

Flankiert wird die Debatte seit ein paar Tagen von einer privat initiierten „Petition“ für den Erhalt des Eisstadions (ausführlicher Bericht zur Situation um das Eisstadion folgt).

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