Einheimische tobt über Südtirol-Preise: „Normalverdiener werden anderswo Urlaub machen“
Teures Essen in Südtirol: Eine Anwohnerin beschwert sich darüber, dass die Preise deutlich zu hoch seien. Dafür wird sie von manchen belächelt.
München – Die Inflation macht auch vor Urlaubern nicht halt. Reisen wird teurer, etwa in Restaurants und Gaststätten, die besonders häufig von Touristen frequentiert werden. Doch natürlich müssen auch die Einheimischen mehr bezahlen, wenn sie dort speisen wollen. Eine Südtirolerin machte ihrem Ärger jetzt Luft.
Südtirolerin macht Ausflug und zieht knallhartes Fazit: „Werden sich viele nicht mehr leisten können“
In einem Leserbrief in der südtiroler Tageszeitung Dolomiten schrieb die Frau aus der zweitgrößten Stadt Südtirols, Meran, über einen Ausflug, den sie in das Bergdorf Pfelders auf 1630 Metern Höhe gemacht habe. Sie habe das schöne Winterwetter und die „urige“ Atmosphäre in einem Lokal genossen, doch die Preise „lassen einen den Kopf schütteln“.
Sie habe zwei Speckknödel mit Salat, einen Knödel mit drei Stück Fleisch als Gulasch und einen Liter Mineralwasser bestellt und laut eigener Angabe dafür „sage und schreibe 58 Euro“ bezahlt. Ihr knallhartes Fazit: „Mit solchen Preisen werden sich viele Südtirol nicht mehr leisten können.“ Auch die hohen Bierpreise führten in Österreich jüngst zu Beschwerden.
Südtirolerin hat Angst, dass die hohen Preise die „Gäste vergraulen“
Und weiter: „Mit solchen Preisen wird ein Teil der Normalverdiener anderswo Urlaub machen. Wenn nicht mehr das gute und solide Arbeiten im Vordergrund steht, sondern nur die Gier, wird das für viele uninteressant“. Sie spricht vom „Gäste vergraulen“.
Sie lobte dagegen das Ötztal in Tirol, wo ein Dreigangmenü 28 Euro kosten würde, und Aurach am Wilden Kaiser im Bezirk Kitzbühel, wo es für 25 Euro Wildspezialitäten gebe.
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Die Beobachter auf Facebook diskutieren fleißig über den Frust-Brief, der dort gepostet wurde. 68 Kommentare haben sich (Stand: 25. März 2025) bereits dort gesammelt. Dabei gibt es sowohl Zustimmung als auch Ablehnung.
Diskussion auf Facebook: „Ich weiß schon, warum ich nicht mehr auf Hütten esse“
Eine Beobachterin müsse „ein wenig schmunzeln“ und schreibt weiter: „Wenn mir das Restaurant (aus Prinzip) zu teuer ist, nehme ich mir ein paar belegte Brote mit und löse das Problem so.“ Ein anderer User widerspricht: „Jeder Gastwirt in sollte vorsichtig und rücksichtsvoll mit zu hohen Preisen sein“, schreibt er.

Ein weiterer Facebook-Nutzer kann die Beschwerde der Posterin über das Bergdorf gut verstehen: „Ich weiß schon, warum ich schon lange nicht mehr auf Hütten esse“, schreibt er. Er höre zunehmend, dass auch die Qualität zu wünschen übrig lasse. „Die Gastronomen beuten vielerorts Mitarbeiter und Gäste aus, kein Wunder, dass sie die Mitarbeiter nicht finden, und nur mehr Touristen zum Essen kommen.“ Er hoffe, dass sich die Südtiroler und Touristen das nicht mehr lange gefallen lassen. „Geldgier regiert in Südtirol schon lange“, ist sein bitterer Schluss.
Ein anderer User bringt sein Statement dagegen in knappen Worten auf den Punkt: „Romantik will bezahlt sein.“ In Bozen explodierten zuletzt indes die Cappuccino-Preise. (cgsc)