Nach umstrittenem Wahlergebnis - Georgiens Opposition ruft zu täglichen Protesten auf

Nach der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl in der Südkaukasusrepublik Georgien haben Teile der proeuropäischen Opposition in der Hauptstadt Tiflis erneut demonstriert und zu täglichen Protesten aufgerufen. Von diesem Dienstag an solle täglich gegen die zur Siegerin erklärte Regierungspartei Georgischer Traum protestiert und auf eine Wiederholung der Wahl gepocht werden, sagten Vertreter der prowestlichen Wahlbündnisse Medien zufolge bei der Kundgebung.

Vergleich zu Montagsdemonstrationen in der DDR

Die größten Proteste sollen demnach montags auf der Hauptstraße vor dem Parlament stattfinden. Ein Oppositionsvertreter zog einen Vergleich zu den Montagsdemonstrationen in der DDR vor dem Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren. Während der sogenannten Friedlichen Revolution in der DDR hatte es Montagsdemonstrationen gegen das SED-Regime gegeben. 

Bei der Kundgebung in Tiflis (Tbilissi) gingen diesmal deutlich weniger Menschen auf die Straße als zuletzt. Dabei war auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg.

Opposition und Präsidentin erkennen Ergebnis nicht an

Bei der Wahl am 26. Oktober hatte die Wahlleitung die Regierungspartei Georgischer Traum mit einer Mehrheit von knapp 54 Prozent zur Siegerin erklärt. Die proeuropäische Opposition und die prowestliche Präsidentin Salome Surabischwili erkennen das Ergebnis nicht an. Georgische und internationale Beobachter hatten zahlreiche Verstöße festgestellt.