Schnee-Chaos in Österreich: Massiver Wintereinbruch und Hochwasser-Alarm legen Alpenland lahm
Österreich im Wetterchaos: Fast überall im Land kämpfen die Bürger mit Flut, Schneemassen und Stürmen. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
Wien – Frühzeitiger Schneefall, Stürme und sintflutartiger Dauerregen: Österreich hat mit einem Wetter-Chaos zu kämpfen. Vor allem in Niederösterreich habe sich die Lage „intensiviert“, sagte der Sprecher des Landeskommandos, Klaus Stebal, nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Samstagmorgen über den Hochwasser-Alarm und den überraschen Wintereinbruch in Österreich. Der Dauerregen sorgte in ganz Österreich sowie in Tschechien für Schäden.
In der Region seien die Feuerwehren seit Freitagabend zu 160 Einsätzen, vor allem wegen Sturmschäden, ausgerückt. Auch in der Hauptstadt Wien musste die Feuerwehr 150 Einsätze in den vergangenen 24 Stunden vor allem wegen vollgelaufener Keller und abgerissener Äste absolvieren. Die schweren Unwetter und vor allem der Dauerregen in Österreich seien ein Ereignis von der „Größenordnung wie im Ahrtal“.
Wintereinbruch und schwere Unterwetter in Österreich: Ein halber Meter Neuschnee in Obertauern
Zu den schweren Unwettern und der Hochwasser-Gefahr in Österreich kam in der Nacht auch noch der überraschende Wintereinbruch hinzu. In Obertauern fiel ein halber Meter Neuschnee. Oberhalb von 1.400 Metern sei Schnee gefallen, berichtet Heute.at.
Der nasse Schnee führt dazu, dass viele belaubte Bäume umknicken. Der Winterdienst sei im Dauereinsatz. Selbst für das bei Skifahrern beliebte Dorf Obertauern sei Schnee „ungewöhnlich früh Ende September. Touristen sind noch da, eigentlich Sommertourismus“, erklärt ein Anwohner gegenüber extremwetter.tv. Sonst schneie es hier Ende November. Am Samstag soll die Schneefallgrenze zwischen 700 und 1.200 Metern liegen. Ein Wintereinbruch in den Bergen sowie Sturm in den Alpen von Österreich hatten bereits am Freitag für einzelne Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen gesorgt.
Neben dem Wintereinbruch in Österreich: Hochwasser-Ausmaß im Alpenland ist historisch
Der Ausmaß des Hochwassers im Alpenland ist historisch. An der Donau in Österreich wird mit einem bis zu 30-jährigen Hochwasser gerechnet, wie APA weiter berichtete. Am Fluss Kamp wird sogar ein bis zu hundertjähriges Hochwasser erwartet.
Am Freitagabend war es bereits in einigen Gemeinden zu ersten Evakuierungen gekommen. Betroffen waren Gartensiedlungen beziehungsweise Zweitwohnsitze. In mehreren Gemeinden, etwa in der Wachau, wurde demnach der mobile Hochwasserschutz aufgebaut.
Wintereinbruch und Flut in Österreich: Sandsäcke für drohende Hochwasser liegen bereit
Dabei werde es sich vor allem entlang des Kamps „zuspitzen“, sagte Stebal abseits des Wintereinbruchs und im Hinblick auf das drohende Hochwasser in Österreich. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden einberufen, unter anderem um ein Umspannwerk zu schützen. Der Fluss trat in niedrig gelegenen Gebieten laut Feuerwehr bereits über die Ufer. Straßen wurden gesperrt. Der „Peak“ der Pegel werde großteils für die Nacht auf Montag erwartet, so Stebal weiter.
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Wo das Wasser noch nicht gestiegen, aber erwartet wird, ist es ein Spiel gegen die Zeit in Österreich. Die Vorbereitungen für das prognostizierte Hochwasser seien weiter am Laufen, sagte Christoph Firlinger von der Feuerwehr Hadersdorf am Kamp im Bezirk Krems-Land. Am Samstag wurden Sandsäcke gefüllt, um sie im Notfall griffbereit zu haben. „Der Hochwasserschutz in der Gemeinde ist auf ein 100-jährliches Ereignis ausgelegt“, sagte er. Zuletzt hatte es im August 2002 und im Juni 2013 ein „Jahrhunderthochwasser“ in Niederösterreich gegeben.
Wetter-Chaos mit Hochwasser-Alarm und Wintereinbruch in Österreich: Verspätungen am Flughafen in Wien
Fast alle Bundesländer seien vom starken Regen oder Schneefall betroffen, erklärte das Kanzleramt über das drohende Hochwasser und den verfrühten Wintereinbruch in Österreich. In Wien war die Lage am Samstag „noch überschaubar“, wie die Feuerwehr laut APA mitteilte. Im Verlauf des Tages wurden aber starke Regenfälle und Sturmböen erwartet. Der Schlosspark Schönbrunn wurde teilweise gesperrt.
Auch auf dem Flughafen der Hauptstadt in Schwechat kam es witterungsbedingt zu Verspätungen. Auf mehreren Bahnstrecken wurde der Betrieb Samstagfrüh eingestellt, wie APA weiter berichtete. Für den Regionalbusverkehr am linken Donau-Ufer in der Wachau gilt diese Maßnahme ab Betriebsschluss am Samstag.
Wintereinbruch und Hochwasser-Drama in Österreich: Böhse-Onkelz-Konzert in Oberösterreich abgesagt
In Oberösterreich und im Salzburger Land hieß es laut APA bei der Feuerwehr am Samstagmorgen, die Region sei bisher noch glimpflich davongekommen, obwohl man mit lokalen Überflutungen durch das Hochwasser in Österreich rechne. Trotzdem wurde ein für Samstag geplantes Konzert der Band Böhse Onkelz in Wels in Oberösterreich wie viele andere Veranstaltungen abgesagt. Die Feuerwehr musste auch hier Bäume von den Straßen entfernen, überflutete Keller auspumpen, Hochwasserschutz aufbauen und in Salzburg auch Fahrzeuge aus dem Schnee befreien waren.
Urlauber sollten von Reisen nach Österreich aktuell absehen. Aufgrund der ausgesprochenen Reisewarnung wurde die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets, die bis 12. September gekauft wurden, für den Zeitraum vom 13. bis 15. September aufgehoben.