Münz-Experte erklärt - Trump sagt dem Penny den Kampf an – warum die Münze jetzt vor dem Aus steht

Der Penny als Sammlerstück: Wertvolle Funde in Sicht?

Während Händler und Verbraucher noch rätseln, was diese Entscheidung für den Alltag bedeutet, wittern Münzsammler ihre Chance. Die Pennies würden zu einem abgeschlossenen Sammelgebiet – und wenn die US-Regierung tatsächlich keine neuen Pennys mehr prägt, wird das die Preise für seltene Jahrgänge und Fehlprägungen in die Höhe treiben. Tatsächlich gibt es einzelne Penny-Münzen, die schwindelerregende Werte erreichen:

  1. 1943er Bronze-Penny: Eine Rarität aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo eigentlich Stahlmünzen geprägt wurden. Wert: Bis zu 1,7 Millionen Dollar!
  2. 1955 Double Die Penny: Eine spektakuläre Fehlprägung mit doppelt geprägter Jahreszahl. Sammler zahlen bis zu 100.000 Dollar.
  3. 1969-S Double Die Penny: Eine weitere spektakuläre Fehlprägung – mit Preisen von bis zu 35.000 Dollar.
  4. 1982-D Small Date Copper Penny: Eine seltene Variante, die für Tausende von Dollar gehandelt wird.

Könnte Europa folgen?

Während die USA ihre kleinste Münze abschaffen, wird in der EU schon länger über das Aus für die Ein- und Zwei-Cent-Münzen diskutiert. Vor allem in Deutschland hält sich jedoch der Widerstand, da viele Verbraucher ihr Rückgeld auf den Cent genau erwarten. Doch die steigenden Produktionskosten und das zunehmende Bezahlen per Karte oder Smartphone lassen eine Abschaffung immer wahrscheinlicher erscheinen.

Die wichtigsten Argumente dafür – und dagegen

US-Präsident Donald Trump, der gerade mit seinem Verbündeten Elon Musk erbittert nach Einsparpotenzial im US-Haushalt sucht, hat durchaus gewichtige Argumente für die Abschaffung der Penny-Münze auf seiner Seite: Die Produktion von Pennys verursacht jährlich hohe Kosten für den US-Steuerzahler, da die Herstellung eines einzelnen Pennys mehr als sein Nennwert beträgt. 2023 führte dies zu einem Verlust von 179 Millionen Dollar. Zudem werden fast 40 Prozent aller neu geprägten Münzen als Pennys ausgegeben, obwohl sie im Zahlungsverkehr kaum genutzt werden. Viele der produzierten Münzen verschwinden direkt aus dem Umlauf – in Schubladen, Gläsern oder Sofaritzen lagern Schätzungen zufolge Hunderte Milliarden Pennys.

Während Bargeld insgesamt an Bedeutung verliert und bereits 86,9 Prozent aller Transaktionen in den USA bargeldlos erfolgen, wird der Penny als Zahlungsmittel zunehmend irrelevant. Andere Länder, wie Kanada, haben den Penny bereits erfolgreich abgeschafft, ohne dass negative wirtschaftliche Folgen eintraten. Dort werden Barzahlungen auf den nächsten 5-Cent-Betrag gerundet, während elektronische Transaktionen unverändert bleiben. Auch Unternehmen würden von einer Abschaffung profitieren, da der Umgang mit Kleinstmünzen an Kassen und in der Buchhaltung Zeit und Kosten verursacht. Ein Blick in die Geschichte der USA zeigt zudem, dass sich die USA bereits ohne nennenswerte Folgen im Jahr 1857 vom halben Cent verabschiedet haben, als dieser durch Inflation wertlos wurde.

Kritiker befürchten allerdings, dass eine Abschaffung der Penny-Münze zu systematischen Preisaufschlägen führen könnte, da Händler Preise eher aufrunden als abrunden. Dies könnte langfristig eine leichte Inflation begünstigen und vor allem Verbraucher mit niedrigerem Einkommen treffen, die häufiger bar zahlen und weniger Zugang zu bargeldlosen Alternativen haben. Zudem ist der Penny ein Symbol der amerikanischen Geschichte und Kultur, weshalb viele Menschen aus emotionalen Gründen an ihm festhalten.