Trumps Rache nach US-Wahl: Kritiker fürchten Vergeltung – „Werde in meinem verdammten Haus sterben“

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Donald Trump hat die US-Wahl gewonnen. Nun wird seine Rache gegen Widersacher befürchtet. (Archivbild) © Evan Vucci/AP/dpa

Donald Trump will Vergeltung an seinen Feinden üben. Wie die Rache nach der US-Wahl aussieht, ist ungewiss. Doch seine Widersacher spüren bereits Konsequenzen.

Washington – Nach Donald Trumps Wahlsieg brodelt es in der US-Politik. Von einem „goldenen Zeitalter“ sprach der Republikaner, als er sich noch vor dem offiziellen Wahlergebnis als Sieger der US-Wahl ausrief. Der 78-Jährige formt bereits seine neue Regierung, seine Gegner treibt derweil die Angst um. Das Ergebnis der US-Wahl sorgt aktuell dafür, dass Trump als US-Präsident künftig Vergeltung an seinen politischen Widersachern üben könnte. Bereits im Wahlkampf kam es immer wieder zu entsprechenden Äußerungen, zwar drohte Trump nie direkt mit Gewalt, machte aber gehäuft Andeutungen, die nun neue Sorgen bei den Betroffenen auslösen.

Trumps Rache nach der US-Wahl: Politische Gegner im Fokus

Der monatelange Wahlkampf zwischen Donald Trump und Kamala Harris, beziehungsweise zuerst Joe Biden, gipfelte vergangene Woche in einem Knall: Bei der US-Wahl trumpfte der 78-jährige Republikaner auf und konnte mehr als eindeutig die Abstimmung für sich entscheiden. Für die USA hat er bereits in den Monaten zuvor gravierende Änderungen angekündigt, Teile seines Wahlkampfes waren es zudem, immer wieder auf die – aus seiner Sicht – Unrechtmäßigkeiten seiner Prozesse aufmerksam zu machen. Trump fühlte sich durch die Strafverfolgungsbehörden misshandelt und versprach Reformen.

Im Wahlkampf der US-Wahl brachte Trump verschiedene Positionen hervor, wie er mit seinen Widersachern umgehen werde, wenn er wieder US-Präsident ist. Zugleich drohte er aber dem jetzigen US-Präsidenten direkt und kündigte die Verfolgung von Joe Biden und seiner gesamten „Biden-Verbrecherfamilie“ an. Wenig später ruderte der Republikaner zurück und erklärte: „Meine Rache wird der Erfolg sein.“ Auch den Einsatz von Waffengewalt gegen politische Gegner schloss Trump in einem Fox-News-Interview aus.

Trump kann nach US-Wahl hart gegen Feinde vorgehen – Letzte Amtszeit für Republikaner

Ob sich Donald Trump an seine früheren Aussagen halten wird, ist ungewiss. Wie NBC News schreibt, könnte Trump während seiner Amtszeit auch hart gegen seine Feinde vorgehen. Denn: Der 78-Jährige hat nur noch eine Amtszeit und kann sich danach keiner Wiederwahl stellen. Die öffentliche Meinung könnte daher keine Bremse für den Republikaner sein. Obwohl Trump zeitweise versicherte, er würde nicht versuchen, das Unrecht zu rächen, das ihm angeblich widerfahren sei, sind einige seiner Kritiker nicht davon überzeugt, dass er es ernst meint. Trump überrascht derweil auch mit den ersten Personalien für sein Kabinett.

Wie Trumps Rache an seinen vermeintlichen Widersachern ausfallen könnte, ist offen. Allerdings ist bereits jetzt schon klar, dass er den Beamtenapparat des Landes deutlich umbauen will. Auch sogenannte Säuberungsaktionen sind möglich. Im Fokus stehen dabei angeblich linke Beamte. Im Fokus sollen dabei unter anderem Beamte der Migrationsbehörden stehen, wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet. Dies soll etwa darin begründet sein, dass Informationen aus den Behörden während Trumps erster Amtszeit schnell an die Medien durchgestochen wurden.

Rache nach US-Wahl: Trump deutet Vorgehen an – Spricht von großen Erfolgen für USA

Wie konkret Trumps Rache nach dem Sieg bei der US-Wahl aussehen könnte, deutete der Republikaner in Interviews teilweise an. „Feinde im Inneren“ sollen im Fokus stehen. Gemeint sind unter anderem abtrünnige Vertraute, Staatsanwälte und weitere Gegner. Notfalls will Trump diese auch mit Soldaten bekämpfen. Doch zunächst lenkt Trump den Fokus mutmaßlich auf andere Dinge. Gegenüber Fox News sagte er kurz vor der Wahl, dass er die USA wieder zum „erfolgreichsten Land der Welt“ machen will. „Das ist es, was ich erreichen möchte“, so der Republikaner.

Dennoch: Besonders unter den ehemaligen Vertrauten Trumps, die vor vier Jahren mit ihrem ehemaligen Chef brachen und sich öffentlich gegen ihn aussprachen, geht dieser Tage die Angst um. NBC News zitiert mehrere Mitarbeiter, die aus Angst anonym bleiben wollten. Einige von ihnen wollen zwar in den USA bleiben, andere suchen allerdings bereits die Beratung durch Anwälte, um ihre Ausreise vorzubereiten. „Es ist unwirklich“, sagte eine Person. „Es ist unwirklich, dass wir in diesem Land in der heutigen Zeit solche Gedanken und Sorgen haben.“

Trumps Widersacher in Panik: „Werde hier in meinem verdammten Haus sterben“

Die mögliche Gefahr von Rache an Trumps Gegnern geht dabei nicht nur vom designierten US-Präsidenten aus. Auch seine Anhänger machen gegen die Feinde vermehrt mobil und posten auf X Gefängnis-Drohungen. Welches Ausmaß die Rache-Fantasien der MAGA-Anhänger noch annehmen wird, ist ungewiss. Auch, wie sich Donald Trump in den kommenden Monaten verhalten wird.

Wie dramatisch die USA allerdings gegenwärtig ist, zeigt das Beispiel von Michael Fanone. Der ehemalige Polizist, der beim Sturm auf das Capitol anwesend war und in der Folge zum Trump-Kritiker wurde, soll sich aktuell in einem Haus in den Bergen Virginias versteckt halten, weil er die Rache von Trumps Anhängern fürchtet. „Ich werde hier in meinem verdammten Haus sterben“, sagte er der Washington Post. „Ich werde nicht vor irgendeinem Militärtribunal landen.“ (fbu)

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