Schwimmbad-Rettung: Nachbarort will helfen
Grundsätzlich ist Moorenweis bereit, sich an den Kosten zur Rettung des Türkenfelder Schulschwimmbads zu beteiligen. Einstimmig sandte der Gemeinderat dieses Signal an die Nachbarn.
Moorenweis/Türkenfeld – „Wir sehen die Notwendigkeit, solidarisch zu sein, damit unsere Kinder weiterhin die Möglichkeit haben, in Türkenfeld Schwimmunterricht zu erhalten“, sagte der Moorenweiser Vize-Bürgermeister Rudi Keckeis im Gespräch mit dem Tagblatt. Und so votierte der Moorenweiser Gemeinderat dafür, den Türkenfeldern grundsätzlich finanzielle Hilfe anzubieten.
Wie berichtet, steht die geplante Sanierung des Schwimmbads aufgrund explodierender Kostenschätzungen auf der Kippe. Der Türkenfelder Bürgermeister Emanuel Staffler (CSU) hat deshalb 14 umliegenden Gemeinden den Vorschlag unterbreitet, einen „Zweckverband Schulschwimmen“ zu gründen, um die Sanierungs- und Betriebskosten gemeinsam aufzubringen.
Anfrage an 14 Kommunen
Neben Moorenweis ging Stafflers Schreiben an Althegnenberg, Hattenhofen, Jesenwang, Kottgeisering, Landsberied und Mittelstetten. Auch die Nachbarn im Kreis Landsberg (Eching, Eresing, Geltendorf, Greifenberg, Schondorf und Windach) sowie Inning (Kreis Starnberg) erhielten Post. Hier stehen die Antworten noch aus. Staffler hat um Rückmeldung bis Ende Juni gebeten.
Nach Mammendorf
Im Winter 2022 wurde das Bad vorübergehend stillgelegt, um Energiekosten zu sparen und die Sanierung durchzuführen. Seitdem ist auch für die Buben und Mädchen der Grundschule Moorenweis nur noch eingeschränkter Schwimmunterricht möglich. Die Klassen fahren von Mai bis Juli ins Freibad nach Mammendorf. Als Notlösung sei das zwar in Ordnung, hieß es von der Verwaltung in der Gemeinderatssitzung in Moorenweis. „Um aber eine größere Anzahl an Kindern an das Schwimmen heranzuführen, wäre eine Belegung in Türkenfeld auch aus wetterbedingten Gründen sehr wünschenswert und sollte auf jeden Fall angestrebt werden.“
Möglichst viele
Ein nahe gelegenes Hallenbad gibt es ansonsten nur in Grafrath. Dessen Kapazitäten würden aber nicht annähernd ausreichen, um den gesamten Bedarf der umliegenden Schulen zu decken, ist Keckeis überzeugt. Es gehe für die Kinder ja nicht nur ums Schwimmenlernen, sondern auch um regelmäßiges Üben, um sich sicher im Wasser bewegen zu können. Für Keckeis ist deshalb klar: „Die Schließung des Türkenfelder Bades wäre das Worst-Case-Szenario.“ Ebenso klar sei aber, dass die Rettung nur gelingen könne, wenn sich viele Gemeinden beteiligen. „Wenn wir die Einzigen sind, ist es sinnlos“, so Keckeis. Er hofft, dass alle, die bisher das Bad zu günstigen Konditionen genutzt haben, jetzt solidarisch sind.