„Geflasht“: Dieser Bunker im Norden ist einzigartig – und nun für alle offen

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Hamburgs größter Bunker öffnet nach dem Umbau seine Türen. Ein Hotel und Restaurants locken nun Besucher an. Und noch etwas ist dort besonders.

Hamburg – Von allen Wahrzeichen, die es in St. Pauli in Hamburg so gibt, dürfte der alte Flakbunker wohl das imposanteste sein. Mit seinen mittlerweile 58 Metern Höhe ragt er über das Stadtviertel und zieht die Blicke auf sich. Denn das Gebäude ist mittlerweile begrünt und umgebaut worden. Dort gibt es jetzt ein Hotel, mehrere Restaurants und eine Mehrzweckhalle. Seit Freitag, 5. Juli, ist der Bunker für Bürgerinnen und Bürger zugänglich. Ein Detail dürfte ihn vor allem bei Wanderern beliebt machen.

Umgebauter Bunker in Hamburg ist ein besonderes Wahrzeichen

Nicht nur wegen der Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft zieht das Heiligengeistfeld in Hamburg in diesen Tagen viele Besucher an. Dort steht auch der alte Flakbunker, der größte in ganz Hamburg. Zwangsarbeiter des NS-Regimes hatten den im Jahr 1942 erbaut. Laut Website des Bunkers fanden dort während der Bombardements im Zweiten Weltkrieg bis zu 25.000 Menschen Schutz.

Visualisierung des geplanten Aussehens des Bunkers Feldstraße nach der Aufstockung
Eine Visualisierung zeigt den Bunker in der Feldstraße auf St. Pauli. © Quelle: pa/Planungsbüro Bunker/dpa

Ursprünglich war der Bunker einmal 38 Meter hoch. In den letzten Jahren kamen weitere fünf Etagen und somit 16 Höhenmeter dazu. Jede Menge Pflanzen, Bäume und Sträucher wurden dort außerdem gepflanzt. Dort entstand ein „landschaftsarchitektonisches Pionierprojekt“, wie es auf der Website heißt.

Dachgarten auf Hamburger Bunker gilt als besonderes Highlight

Am Mittwoch, 3. Juli, konnten die ersten Gäste beim „Pre-Opening“ das neue Hotel, das Dach und die Restaurants erkunden, die während der Bauzeit der letzten Jahre in dem Bunker entstanden sind. Privatinvestor und Bauherr Thomas Matzen sagt: „Es ist uns gelungen, hier eine ganze Menge unterzubringen.“

Pre-Opening des Grünen Bunkers in St. Pauli
Eine Eröffnung mit geladenen Gästen gab es bereits - ab Freitag können dann alle Bürgerinnen und Bürger den grünen Bunker auf St. Pauli erkunden © Ulrich Perrey/dpa

So gibt es in dem Bunker unter anderem auch eine Mehrzweckhalle für Sport und kulturelle Veranstaltungen sowie einen Dachgarten, wo mehr als 4700 Pflanzen wachsen. Der sei in dieser Form deutschlandweit einzigartig, heißt es auf der Website des Bunkers. Zum Dachgarten geht es über einen sogenannten Bergpfad, der in einer Treppe um das Bauwerk herum nach oben führt. Der habe ihn besonders „geflasht“, sagt Hamburgs Finanzsenator Andreas Drssel (SPD) in seiner Rede zur Eröffnung.

Offizielle Bezeichnung des Hochbunkers: Feldstraße Bunker (Flakturm IV)
Adresse: Feldstraße, 20359 Hamburg
Höhe: 38 Meter (vor Aufstockung), 58 Meter (nach Aufstockung)
Bauzeit: 1942-1944 (durch Zwangsarbeiter errichtet)
Schutzsuchende: bis zu 25.000 Menschen

Doch die Vergangenheit soll in dem Bunker nicht vergessen werden. In einer Gedenkstätte erfahren Besucher mehr über die Geschichte des Bunkers und die Zeit des NS-Regimes in Hamburg. Der Ort soll an die Zwangsarbeiter erinnern, die den Bunker in den 1940er Jahren erbaut haben. (mit dpa)

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